Von: idr
Domegge di Cadore – Ein Aufenthalt in den Bergen sollte für eine Gruppe junger Pfadfinder aus dem Veneto eine lehrreiche Erfahrung werden. Doch der Besuch auf der Padua Schutzhütte in den Belluneser Dolomiten endete in einer hitzigen Auseinandersetzung mit gegenseitigen Anschuldigungen und einer offiziellen Beschwerde beim Alpenverein.
Nach Angaben des Gruppenleiters hatten die Jugendlichen am vergangenen Mittwoch ihr Lager in der Nähe der Hütte aufgeschlagen. Als abends ein Gewitter aufzog, baten sie laut eigener Aussage um Schutz unter einem Vordach, doch der Hüttenwirt habe sie abgewiesen. Auch Wasser sollten sie sich nicht an der Hüttenquelle holen, sondern an einer Viehtränke, so die Schilderung des Gruppenleiters, der das Verhalten als respektlos empfindet.
Gegendarstellung des Hüttenbetreibers
Der Hüttenwirt sieht die Sache anders. Im Gespräch mit lokalen Medien erklärte er, die Gruppe habe sich nach der Nachtruhe zu laut verhalten und sich bewusst gegen einen Aufenthalt in der Hütte entschieden. Später sei sie dennoch mit Bitten nach WLAN, Toilettennutzung und Müllentsorgung an ihn herangetreten. Dass er in der fraglichen Nacht mit einem Notfall beschäftigt gewesen sei, habe das Ganze zusätzlich erschwert. Zwei erschöpfte Jugendliche mussten laut seiner Aussage von der Bergrettung betreut werden.
Ob die Beschwerde der Scoutgruppe beim Alpenverein Konsequenzen haben wird, bleibt abzuwarten. Der Hüttenwirt zeigte sich jedenfalls enttäuscht über die öffentliche Kritik und betont, er habe stets im Sinne der Sicherheit und Ordnung gehandelt. Für beide Seiten dürfte der Vorfall eine Erinnerung daran sein, wie wichtig Krisenmanagement und Vorbereitung in den Bergen sind.
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