Von: ka
Rom – Der Urlaubsmonat Juli wird immer beliebter. Immer mehr Italiener entscheiden, ihren Urlaub etwas vorzuverlegen. Laut einem Umfrageinstitut beschlossen heuer bereits 19 Millionen Italiener, „den Stecker zu ziehen“ und Strände und Berge aufzusuchen. Aber der Wermutstropfen dabei ist, dass 2018 gegenüber dem Vorjahr der Urlaub im Schnitt um sieben Prozent teurer wird.
Eine Umfrage, welche vom Institut Ixè für die italienische Landwirtevereinigung Coldiretti durchgeführt wurde, brachte eine interessante Entwicklung, aber auch eine herbe Enttäuschung zutage. In der Hoffnung, dem größten Gedränge und Trubel im August zu entgehen, kamen heuer 19 Millionen Italiener – insgesamt ein Prozent mehr als im Vorjahr – zum Entschluss, im Juli in den Urlaub zu starten. In ihrer übergroßen Mehrheit, nicht weniger als 88 Prozent, gaben die Juliurlauber dem heimatlichen Stiefel den Vorzug, wobei, wenig überraschend, sich zwei Drittel für einen Strand- und Meerurlaub entschieden. Weit abgeschlagen auf den Plätzen folgen als Urlaubsdomizil Kunst- und Kulturstädte sowie die Berge. Laut Angaben der Befragten soll der Urlaub im Schnitt 11 Tage dauern.
Eine Studie der italienischen Verbraucherschutzorganisation Codacons brachte allerdings auch ans Licht, dass die Italiener für ihre sommerliche freie Zeit heuer wesentlich tiefer in die Tasche greifen müssen. Mit rund sieben Prozent, so die Kostensteigerung gegenüber dem Jahr 2017, fällt der Preisanstieg alles andere als moderat aus. Wesentlich verantwortlich für die gesalzenen Kosten ist der Anstieg der Treibstoffpreise, wobei sich der Preis für Diesel gegenüber dem Vorjahr um sage und schreibe 13,2 Prozent und der für Benzin sich um 9,7 Prozent verteuerte. Moderater fielen mit wenig mehr als drei Prozent die Preissteigerungen bei Hotels, Restaurants und Feriendörfern aus. Auch die Teuerung beim klassischen Eintritt zum Strand gepaart mit Liegen und Sonnenschirm bewegte sich mit 3,2 Prozent noch auf relativ annehmbarem Niveau.
Weniger Glück haben allerdings – so eine Untersuchung von „mUp Research“ für das Preisvergleichsportal Facile.it – jene acht Millionen Italiener, die nicht in den Urlaub fahren können. In zwei Dritteln der Fälle fehlt für die freien Tage schlicht das Geld. Von der leeren Urlaubskasse sind vor allem Singles, ältere Mitbürger sowie Familien im Süden Italiens betroffen.
Ein anderer Teil der Befragten hingegen gab an, die Ferien zu einem späteren Zeitpunkt antreten zu wollen. Es gibt allerdings auch eine Gruppe von etwa 1,2 Millionen Italienern, die sich bewusst gegen einen Urlaub entscheidet und lieber die Ferien auf Balkonien oder mit Tagesausflügen verbringt.
Und wohin fahren die Südtirolerinnen und Südtiroler in den Urlaub?