Immunprophylaxe für mehr als 200 Personen – „Niedrige Impfrate schuld“ – VIDEO

Masernepidemie in Triest: Ein Toter und sechs Ansteckungsfälle

Sonntag, 21. Oktober 2018 | 07:57 Uhr

Von: ka

Triest – Der Ausbruch einer Masernepidemie im Krankenhaus Maggiore von Triest forderte einen Toten. Sechs weitere Personen – unter denen sich auch zwei Angestellte des Krankenhauses befinden – wurden vom Virus angesteckt. Unter den Erkrankten befinden sich auch zwei bereits an schweren Krankheiten leidende Patienten, die sich in einem sehr kritischen Zustand befinden. Für mehr als 200 mögliche Betroffene wurde eine Immunprophylaxe angeordnet. „Der Ausbruch war vorhersehbar. Die Impfrate ist sehr niedrig“, so der Leiter der Abteilung für Hygiene und öffentliche Gesundheit.

In der Hafenstadt Triest brachen im Krankenhaus Maggiore die Masern aus. Der Ausbruch, von dem auch Krankenhausangestellte betroffen sind, führte zum Tod eines Patienten. „Wir können nicht von einer Epidemie, sondern von einem Ausbruchsherd sprechen“, so der Direktor der Abteilung für Infektionskrankheiten der universitären Sanitätseinheit von Triest, Roberto Luzzati, gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur Ansa.

Im Rahmen einer Pressekonferenz teilte die Sanitätseinheit mit, dass vom Ausbruch insgesamt sieben Personen im Alter von 23 bis 74 Jahren betroffen seien. Unter den Betroffenen befinden sich auch zwei immungeschwächte Personen, von denen eine infolge von Komplikationen einer Lungenentzündung der Krankheit erlegen ist. Bei den anderen Fällen handelt es sich unter anderem um eine 58-jährige Frau, die einen schweren Krankheitsverlauf zeigt, und um zwei Krankenhausangestellte, die sich nicht einer Immunprophylaxe unterzogen haben. Die entdeckten, vom Masernvirus befallenen Personen verteilen sich auf verschiedene Abteilungen der Krankenhäuser Maggiore und Cattinara. Derzeit – so die Sanitätseinheit von Triest – sind eine ganze Reihe von Vorsorgemaßnahmen im Gange, von denen sowohl Angestellte der beiden Krankenhäuser als auch potenziell einem höheren Risiko ausgesetzte Patienten betroffen sind. Die Impfaktion selbst berührt zwischen Krankenhausangestellten, Dienstleistern und deren Familienangehörigen rund 200 bis 250 Personen.

„Es war leicht vorhersehbar, dass es früher oder später zu einem Ausbruch gekommen wäre, weil die Durchimpfungsrate zu niedrig ist. Erst in der Altersgruppe von ein bis 17 Jahren ist sie auf über 90 Prozent gestiegen. Auf lokaler Ebene liegen wir noch bei 86,5 Prozent und damit unter der Herdenimmunität von 95 Prozent“, erklärte der Direktor der Abteilung für Hygiene und öffentliche Gesundheit, Riccardo Tominz.

Der letzte erst im September veröffentlichte Bericht des ISS(Istituto superiore di sanità, höchste italienische Gesundheitsbehörde, Anmerkung der Redaktion) spricht von 2.248 Fällen und zeichnet das Bild eines allgemeinen Abwärtstrends. Den Masern fielen bisher neben dem Patienten im Krankenhaus von Triest auf Sizilien zwei weitere Erwachsene zu Opfer. Die berechnete Impfrate betrug im Jahr 2017 italienweit passable, aber noch nicht ausreichende 91,7 Prozent, wobei die regionalen Ergebnisse aber recht unterschiedlich waren.

ANSA/CENTIMETRI

Der Ausbruch der Masern in Triest löste in Italien eine erneute Impfdebatte aus.