Kinder protestieren gegen Entlassung ihrer Väter – VIDEO

„Mein Vater muss arbeiten“

Dienstag, 19. Februar 2019 | 07:10 Uhr

Piacenza/Assago – Kinder und Ehefrauen von 33 entlassenen Mitarbeitern des Paketdienstleisters GLS begaben sich am Montag zum Hauptsitz der italienischen Niederlassung des multinationalen Unternehmens, um lautstark die Wiederanstellung ihrer Väter und Ehemänner zu verlangen. Die Entlassungen, die laut Ansicht der Betroffenen und der Gewerkschaft Unione Sindacale di Base (USB) zu Unrecht erfolgt waren, stürzten die kinderreichen Familien in tiefe Sorgen.

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„Mio papà deve lavorare“(Mein Vater muss arbeiten, Anmerkung der Redaktion) stand auf dem Spruchband, das einige der Kinder der entlassenen GLS-Angestellten der Filiale von Piacenza vor sich hertrugen. Insgesamt nahmen neben den Angestellten und ihren Ehefrauen über 100 Kinder an der Demonstration vor dem Hauptsitz der italienischen Niederlassung des multinationalen Unternehmens in Assago bei Mailand teil.

Der Protest der Kinder ist auch verständlich. Der Verlust des Arbeitsplatzes ihrer Väter stürzt die Kinder in tiefe Sorgen, weil in den meisten Familien der Gehalt des Vaters die einzige Einnahmequelle ist. Ein Vertreter der Gewerkschaft Unione Sindacale di Base (USB) erzählte den Medien von der langen Vorgeschichte der Entlassungen.

Facebook/USB Unione Sindacale Di Base pag. nazionale

„Die 33 Angestellten des Paketdienstes in Piacenza sind entlassen worden, weil sie für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz gestreikt hatten. Das Ambiente im Magazin der Niederlassung von Piacenza ist nicht nur wegen der strukturellen Mängel am Gebäude, sondern auch wegen der wiederholten Fälle von Gewalt unsicher. Am Anfang des Protests, der zu den Entlassungen geführt hatte, ist ein Angriff eines Mannes mit einem Pfefferspray und einem Schlagring auf drei Angestellte des Paketdienstes gestanden. Das Paradox ist, dass gegen die Gesellschaft, die für GLS die Niederlassung von Piacenza betreibt, wegen Verbindungen mit dem salernitanischen Clan der Camorra der Pecoraro-Renna, wegen Geldwäsche, und wegen Hinterziehung von Steuern und Sozialbeiträgen ermittelt wird“, so der Gewerkschafter der USB.

Instagram/Unione Sindacale di Base

„Die Angestellten verlangen von der GLS, dass sie nicht die Hände in Unschuld wäscht und die Arbeit verlagert, sondern dass die Entlassenen wieder anstellt werden, sodass für alle Mitarbeiter die Arbeitsplätze gesichert sind“, so abschließend der kämpferische Gewerkschafter der USB.

In diesem Sinne und in Hinblick auf die komplizierte Lage ihres Arbeitgebers sind die Mitarbeiter auch dazu bereit, alles zu tun, was zum Erhalt der Filiale von Piacenza beiträgt. Sie verlangen von der GLS, in das Paketausgabemagazin von Piacenza Gesetzmäßigkeit und Unbeschwertheit zurückzubringen.

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„Bei den Angehörigen der Angestellten handelt es sich oft um Familien, die auf der Suche nach einer besseren Zukunft von weither gekommen sind. Um diesen Traum zu verwirklichen, haben sie auch die harte Arbeit im Magazin und die als Paketausfahrer angenommen. Nur weil sie für bessere Arbeitsbedingungen und für die Einhaltung der Gesetze gestreikt haben, finden sie sich heute mitten auf der Straße wieder. Diesen Leuten ihre Hoffnung zu nehmen, ist nicht nur Unrecht, sondern ein Akt der Grausamkeit“, so die letzten, mahnenden Worte des Gewerkschafters.

Von: ka