So lief der Angriff auf einen Wanderer ab

“Plötzlich stand der Bär vor mir”

Montag, 06. März 2023 | 11:25 Uhr

Rabbital – Der Bärenangriff im Trentino hat große Wellen geschlagen. Am Sonntagvormittag wurde der 39-jährige Alessandro Cicolini bei einer Wanderung mit seinem Hund von einem Bären attackiert. Das Raubtier fügte dem Trentiner Verletzungen am Kopf und am Arm zu. Cicolini musste anschließend im Krankenhaus behandelt werden. Unmittelbar nach dem Bekanntwerden des Vorfalls hat der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti Maßnahmen von Rom gefordert und den Umweltminister informiert.

Gegenüber der Zeitung Alto Adige hat Cicolini die dramatischen Momente geschildert. Der 39-Jährige war mit seinem Hund oberhalb von Pracorno am Almenweg auf einem morgendlichen Spaziergang. Plötzlich und ohne Vorwarnung sei der Bär aus dem Gebüsch gekommen. Nicht einmal sein Hund habe zuvor Anzeichen gemacht, dass etwas im “Busch” ist. Nun standen sich Bär und Wanderer rund 20 Meter voneinander entfernt auf dem Weg gegenüber. “Das Tier ist sofort auf mich zugekommen”, schildert Cicolini. Er habe die Leine seines Hundes losgelassen, damit dieser flüchten könne. “Auch ich habe mich zurückgezogen, doch nach nur wenigen Metern war der Bär auf gleicher Höhe”, so der Italiener. Seine Hoffnung, dass der Bär durch seine Flucht innehält, hatte sich damit erübrigt. Ausgewachsene Bären können Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h erreichen.

Es kam zum Angriff. “Als ich am Boden lag, habe ich mich nur noch darauf konzentriert, mich mit den Händen zu schützen, so gut es ging.” Das Raubtier habe ihn dann in den Arm und in den Kopf gebissen. Dann seien beide über eine Böschung gerutscht. Während Cicolini an einem Baum hängen blieb, rollte der Bär noch weiter hinab. “Ich war erschüttert und hatte Angst. Doch der Bär kam nicht wieder und zog davon.” Anschließend habe er Hilfe alarmiert und sei dann ins Krankenhaus gekommen. Dort musste sich der Mann einer Operation unterziehen.

Nun laufen Ermittlungen. Es soll festgestellt werden, um welchen Bären es sich gehandelt hat. Mit einer Genprobe von der Kleidung des Opfers soll dies gelingen.

Appell der Umwelt- und Tierschützer

Indes appellieren die Tierschützer von der Organisation OIPA im Trentino, dass die Provinz am Schutz der Bären auch nach dem Bärenangriff festhalten soll.

 

Von: luk