Der Clan ist berüchtigt

RAI-Journalist brutal angegriffen, Täter nicht in Haft – VIDEO

Donnerstag, 09. November 2017 | 11:20 Uhr

Rom – Der Journalist Daniele Piervincenzi  und der Filmemacher Edoardo Anselmi der RAI-Sendung “Nemo-Nessuno Escluso” wurden im römischen Stadtteil Ostia von Roberto Spada und einer weiteren Person tätlich angegriffen. Mit einem Kopfstoß hat der Roberto Spada dem Journalisten die Nase gebrochen. Nun fragen sich viele: Warum wurde er nicht festgenommen?

Während sich die Szene abspielte, lief auch die Kamera mit. Das brutale Video zeigt die Brutalität. Roberto Spada gehört einem berüchtigten Clan an, der wegen mehrerer gerichtlicher Untersuchungen in die Schlagzeilen geraten ist.

Die RAI-Mitarbeiter wollten einen Beitrag über das zehnte Stadtviertel Roms machen. Piervincenzi ging vor das Fitness-Studio, das von Spada betrieben wird, um ihn zu fragen, warum Spada CasaPound unterstütze. Dies hatte Roberto Spada selbst auf seinem eigenen Facebook-Profil einige Tage vor den Wahlen erklärt.

https://www.youtube.com/watch?v=pRqLpVA6d0s

Die römische Staatsanwaltschaft hat nun zwar eine Untersuchung in die Wege geleitet und die Carabinieri haben die ärztlichen Unterlagen in Zusammenhang mit der brutalen Attacke erworben. Doch die strafrechtlichen Voraussetzungen für eine zwingende Inhaftierung seien nicht gegeben. Der Angreifer sei nicht auf frischer Tat überführt worden, die Anzeige sei erst 24 Stunden später erstattet worden.

Weil die Ärzte eine Genesungszeit von 20 Tagen prognostizierten, handle es sich „lediglich“ um Körperverletzung und nicht um schwere Körperverletzung. Weil bei diesem Vergehen eine maximale Haftstrafe von drei Jahren droht, ist keine Festnahme oder andere Sicherheitsmaßnahme vorgesehen.

Weil nun die Bezirksdirektion der Antimafia-Polizei ebenfalls die Ermittlungen aufgenommen hat, könnte sich das Blatt aber noch wenden. Bei Bedarf kann nämlich eine Person auch dann verhaftet werden, falls es die Schwere der Tat oder die Gemeingefährlichkeit des Täters erforderlich erscheinen lassen.

Von: mk