Gedenkfeier zum Todestag des Diktators

Rechtsextreme pilgern zu Mussolinis Geburtsort

Dienstag, 30. April 2024 | 07:15 Uhr

Predappio – Am Sonntag haben sich rund 150 Rechtsextremisten in Predappio versammelt, dem Geburtsort des faschistischen Diktators Benito Mussolini, um anlässlich seines Todestages zu gedenken. Sie zogen vom Hauptplatz zum Friedhof, wo Gedenkreden gehalten wurden, gefolgt von einem privaten Besuch in der Gruft des “Duce” und einer Messe.

Die Organisatoren betonten, dass die Veranstaltung ohne Zwischenfälle verlaufen sei. Die Teilnehmenden wurden gebeten, den römischen Gruß zu unterlassen, um nicht gegen das italienische Gesetz zu verstoßen. Viele trugen schwarze Hemden in Anlehnung an die faschistische Tradition.

Benito Mussolini, Sohn eines sozialistischen Schmieds, wurde am 28. April 1945 von Partisanen am Comer See erschossen. Seine Leiche und die seiner Geliebten Clara Petacci wurden öffentlich in Mailand aufgehängt, bevor sie später in der Familienkrypta in Predappio beigesetzt wurden.

Noch heute lässt sich das Erbe des autokratischen Regimes deutlich spüren: Über 100 Jahre nach Mussolinis Machtübernahme hält eine Partei das Steuerrad der drittgrößten Wirtschaftsmacht Europas, die sich von ihrem postfaschistischen Erbe nie ganz losgesagt hat. Ihre Anführerin Giorgia Meloni hält Mussolini für eine „komplexe Persönlichkeit, die im historischen Kontext” gesehen werden müsse, wie sie einst in einem Interview erklärte. Der Eigentümer der Mussolini-Villa in Predappio sieht Mussolini noch unkritischer und versteht sich als „Hüter der italienischen Geschichte“.

Unter der Meloni-Regierung hat das höchste Gericht Italien den „saluto romano“, der mit dem Hitlergruß der Nazis vergleichbar ist, unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Zu Gedenkanlässen darf der rechte Arm gehoben werden, wenn keine Gefahr der Neubildung einer faschistischen Partei davon ausgeht.

Mit Blick auf Europa und einen fortschreitenden Rechtsruck sowie Krieg in der Ukraine bleibt die Frage: Haben wir aus unseren Fehlern gelernt oder wiederholt sich die Geschichte?

Von: Ivd

Kommentare

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21 Kommentare auf "Rechtsextreme pilgern zu Mussolinis Geburtsort"


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Dagobert
Dagobert
Kinig
17 Tage 9 h

Onfoch lei zum schamen, wie in Italia der Massnmörder ollm nou verehrt werdn konn!
Moll schaugn ob die Meloni noch den EU Wohlen ihren “Schafspelz” ablegt odr ob sie weiterhin der Eu freundliche Presidente bleibt?

Doolin
Doolin
Kinig
17 Tage 9 h

…sie gibt sich nur EU freundlich, weil sie die Kohle dringend braucht…

OH
OH
Universalgelehrter
17 Tage 9 h

@Doolin
…… ohne Meloni zu verteidigen, aber in dieser Beziehung, wenn’s um Geld geht, sind ALLE Politiker gleich !!!!

Doolin
Doolin
Kinig
17 Tage 7 h

@OH
…na ja, hast ja recht, aber prima gli italiani schreien, dann die Knete von den anderen holen, ist halt schwach…

🤪

N. G.
N. G.
Kinig
17 Tage 9 h

Ein Gesetz das keines ist? Der Gruß darf ausgeübt werden wenn keine Gefahr der Neubildung solcher Gruppen besteht?
Echt jetzt?
Die Gruppen waren nie weg und sie leben ihren Faschismus! Da muss nichts Neues gebildet werden,sie sind DA!
Alibi Gesetz!

nikname
nikname
Universalgelehrter
16 Tage 20 h

Gesetz ist eben Gesetz, das predigst du ja bei jedem 2. Post 🤣

So ist das
17 Tage 9 h

Und die Behörden unternehmen nichts.
Das sagt alles aus.

Doolin
Doolin
Kinig
17 Tage 9 h

…saluto romano, d.h. Hitlergruss, darf in bella Italia straflos gezeigt werden…würden sich wohl als erste aufregen, wenn in old Germany am 20. April Führers Geburtstag so begangen worden wäre…mit nostalgischen Postfaschisten eine Koalition zu bilden, ist den Tiroler Edelweissern nicht zu peinlich…

Italo
Italo
Universalgelehrter
17 Tage 8 h

Wo hot es greste Verbrechen an die Menschheit stott gfunden,und net do oblenken 🙈

magg
magg
Superredner
17 Tage 4 h

Ob groß oder klein, jede Gräueltat ist zu verurteilen.
Solche Schandtaten sollte man auf gar keinen Fall klein reden.

AlterSchwede
AlterSchwede
Tratscher
16 Tage 20 h

Mao Zedong in China…

Frank
Frank
Universalgelehrter
16 Tage 10 h

Zu überlegen, wie man mit industriellen Methoden möglichst effizient Menschen umbringt und dies dann auch in unzähligen KZ umzusetzen ist an Verbrechen wohl kaum zu stoppen. Das zu relativieren zeugt von einer gewissen Geisteshaltung.

Frank
Frank
Universalgelehrter
16 Tage 6 h

@AlterSchwede Unter Mao wurden zwar viele Vegbrechen begangen, aber mit der industriell organisierten Tötung von Millionen ist absolut nichts vergleichbar.

lumbumba
lumbumba
Grünschnabel
17 Tage 9 h

AUF ZU HITTLERS GEBURTSHAUS AM 20 APRIL……..DAS WÄRE WOHL EIN SKANDAL……ABER BEIM DUCE IST ES NICHT SO SCHLIM .VIVA IL IRREDENTSMO ITALIANO……GOTT SEI DANK WURDEN WIR ERSTKÜRZLICH  WIEDER “BEFREIT”

magg
magg
Superredner
17 Tage 8 h

Vor einigen Tagen war zu lesen, dass 2 Spinner beim Hitlers Geburtshaus ihn verehrten, diese wurden aber verhaftet.

Batman
Batman
Grünschnabel
17 Tage 3 h

Hitlers Leiche wurde mehrmals exumiert und umgebettet und schliesslich verbrannt. So wird eine Pilgerstätte vermieden und es ist recht so.
Das gleiche sollte mit Mussolini auch geschehen, würden die Italiener endlich Mut beweisen und dem Faschismus endgültig den Rücken kehren.Dem ist aber nicht so, das können und wollen sie nicht.
Mussolinis Gruft ist eine Beleidigung für jeden der durch den Faschismus sein Leben lassen musste.
Die Gruft gehört dem Erdboden gleich gemacht zu werden.

sophie
sophie
Kinig
17 Tage 8 h

Wia kronk missn de Typn san, ibbohaupt nix rein gor nix von do Vogongenheit gilearnt….
Zi scham und zi🤮🤮

herta
herta
Tratscher
17 Tage 7 h

Was mich wundert dass sich ein Priester findet der noch eine hl.Messe liest für mich einen Kriegsverbrecher

Zugspitze947
17 Tage 8 h

Die Kranken Braunen sterben leider nicht aus 😡👌

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
17 Tage 3 h

Wenn des do Schnittler selber hern tat, zebm woll😂

andr
andr
Universalgelehrter
16 Tage 22 h

Russland wäre das Land für diese Leute. Putin würde sie mit offenen Armen empfangen. Zuhause ist zuhause

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