Sorge um Sicherheit der Badegäste

Rettungsschwimmer in Rimini kündigen Streik an

Donnerstag, 07. August 2025 | 08:07 Uhr

Von: idr

Rimini – An der Adriaküste von Rimini spitzt sich der Konflikt um die Arbeitsbedingungen der Rettungsschwimmer zu. Für Samstag haben die Gewerkschaften nun zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Geplant ist zudem ein Protestmarsch ab 12.30 Uhr vom Strandabschnitt 36–37 bis zum Piazzale Boscovich. Eingeladen sind nicht nur die Beschäftigten, sondern auch Bürger, Touristen und Vereine.

Hintergrund ist eine seit zwei Jahren andauernde Auseinandersetzung um die Organisation der Rettungsdienste an der Küste der Romagna. Die Filcams-Cgil wirft Politik und Verwaltung vor, das Problem bislang zu ignorieren. Betroffen sind alle angestellten Rettungsschwimmer, die meist saisonal für Genossenschaften, Konsortien oder private Strandbetriebe arbeiten und nach dem Tarifvertrag des Tourismussektors beschäftigt sind.

Doppelt so viel Einsatzgebiet, doppelt so große Gefahr

Die Gewerkschaft spricht von „hochqualifizierten Kräften“, die häufig unter schwierigen Bedingungen und mit unzureichender Ausrüstung arbeiten. Kritisiert wird vor allem eine Änderung, die als Maßnahme zur Erhöhung der Sicherheit verkauft wurde: Die traditionelle Pause in den Mittagsstunden wurde gestrichen, stattdessen bleibt in dieser Zeit nur eine halbierte Besatzung vor Ort. Folge sei, dass jede Rettungskraft nun ein doppelt so großes Seegebiet überwachen muss – 300 statt 150 Meter. Das erhöhe das Risiko für Badegäste und Rettungskräfte erheblich, so die Arbeitskämpfer.

Grundsätzlich sei man einer Ausweitung der Rettungsdienste nicht abgeneigt, betont die Filcams-Cgil. Dies müsse jedoch „seriös“ umgesetzt werden – ohne Mehrbelastung für das Personal und ohne Abstriche bei der Sicherheit der Urlauber.

Mit dem Streik wollen die Rettungsschwimmer auf diese Missstände aufmerksam machen und zugleich ein Zeichen gegen die wirtschaftliche Ausbeutung öffentlicher Strände setzen. Ob es zu einer schnellen Lösung kommt, ist offen – doch die Hochsaison rückt den Konflikt in einer sowieso schwächelnden Periode in den Fokus.

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