Giandavide De Pau[51] gehörte zu einem Camorra-Clan – VIDEO

Rom: Mutmaßlicher Prostituiertenmörder festgenommen

Sonntag, 20. November 2022 | 08:07 Uhr

Rom – Zwei Tage, nachdem im römischen Viertel Prati drei Prostituierte auf grausamste Weise ermordet worden waren, ist es der Polizei gelungen, den mutmaßlichen Täter festzunehmen.

Mit der Beschuldigung, zuerst eine 65-jährige Transsexuelle kolumbianischer Nationalität, Marta Castano Torres, und zwei Chinesinnen erstochen zu haben, wurde am frühen Samstagmorgen gegen 5.15 Uhr der 51-jährige Giandavide De Pau von der Polizei festgenommen. Durchgesickerten Ermittlungsergebnissen zufolge sollen die Indizien und Beweise, die Giandavide De Pau mit den drei miteinander zusammenhängenden Bluttaten in Verbindung bringen, erdrückend sein. Neben den Aufnahmen mehrerer Überwachungskameras, auf denen das Gesicht des Täters zu sehen sei, führten auch die Aussagen zweier Zeugen sowie die bei beiden Tatorten sichergestellten DNA-Spuren die Ermittler zum 51-Jährigen.

Sowohl in der Wohnung, in der sich die beiden Chinesinnen prostituiert hatten, als auch im Apartment, in dem die 65-jährige Marta Castano Torres ihre sexuellen Dienste angeboten hatte, sollen Spuren von DNA des Mörders entdeckt worden sein. Einer ersten groben Rekonstruktion des Tathergangs zufolge hatte der Täter zuerst die 65-jährige Transsexuelle kolumbianischer Nationalität, Marta Castano Torres, in ihrer Wohnung ermordet. Mit einem Messer mit einer langen dünnen Klinge, wahrscheinlich einem Stilett, war die 65-Jährige mit Stichen im Brust- und Halsbereich erstochen worden. Vermutlich hatte ihr Mörder sie kurz vor oder nach einer sexuellen Dienstleistung überrascht.

ANSA/MASSIMO PERCOSSI

Nach dem ersten Mord hatte der Täter sofort die Wohnung der beiden Chinesinnen aufgesucht. Während der Name des ersten Mordopfers bekannt ist, konnten die beiden Asiatinnen noch nicht identifiziert werden. Laut der Rekonstruktion zufolge war die jüngere der beiden – eine etwa 25 Jahre alte Chinesin – in ihrem Schlafzimmer erstochen worden. Ihre rund 45 Jahre alte Kollegin hingegen hatte nach dem Messerangriff in der Wohnung noch eine Zeit lang gelebt. Mit letzter Kraft war es ihr gelungen, die Wohnungstür zu öffnen und sich die Stiege hinunterzuschleifen. Der Täter hatte ein regelrechtes „Blutbad“ angerichtet. Besonders das Zimmer, in dem die Chinesin leblos aufgefunden wurde, war voller Blutspuren. Der Gerichtsmediziner glaubt, dass in diesem Fall als Tatwaffe auch eine Machete infrage kommen könnte.

Svolta nei delitti di Roma, fermato l’autista di un boss

Svolta nei delitti di Roma, fermato l’autista di un bossGiandavide De Pau, autista del boss Michele Senese, è stato fermato per il triplice omicidio di giovedì scorso a Roma. Lungo interrogatorio in Questura: "Ricordo la casa e le ragazze cinesi", avrebbe detto, "poi solo un black out".Riccardo Porcù per il Tg3 delle 19 del 19 novembre 2022

Posted by Tg3 on Saturday, November 19, 2022

Am Samstag gegen 11.00 wurden zuerst die Leichen der beiden chinesischen Prostituierten entdeckt. Nur zwei Stunden später fand die Schwester des Opfers die Leiche von Marta Castano Torres in der von ihnen gemeinsam bewohnten Apartment. Die Schwester gab an, dass die Wohnung von ihr gegen 8.30 Uhr verlassen worden war, weil die 65-Jährige angeblich auf einen Kunden gewartet hatte.

In den Stunden nach den beiden Leichenfunden gelang es der Polizei, umfangreiches Indizien- und Beweismaterial sicherzustellen. Besonders wertvoll für die Ermittlungen erwies sich eine kleine Kamera, die die beiden Chinesinnen in einer Blumenvase versteckt hatten, um ihre Kunden „registrieren“ zu können. Sie zielte auf den Eingangsbereich des Mehrfamilienhauses. Neben den Aufnahmen gleich mehrerer Überwachungskameras, führten auch die Zeugenaussagen zweier Frauen, die Überprüfung der Telefonkontakte der drei Opfer sowie die bei beiden Tatorten sichergestellten DNA-Spuren die Ermittler zu Giandavide De Pau.

Giandavide De Pau ist für die Polizei kein Unbekannter. Er gehört zu den „prominenten Kriminellen“ der Ewigen Stadt. Giandavide De Pau, der der organisierten Kriminalität zugerechnet wird, war die rechte Hand des Camorra-Bosses Michele Senese, genannt „O’ pazz“. Der 51-Jährige galt den Ermittlern zufolge als Fahrer des Chefs des Senese-Clans von Afragola bei Neapel. Michele Senese „O’ pazz“ war wegen verschiedener Straftaten zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Giandavide De Pau weist ein langes Vorstrafenregister auf. In den vergangenen Jahren war der 51-Jährige wegen Drogen- und Waffendelikten, sexueller Gewalt, Körperverletzung, Hehlerei und Hausfriedensbruch mehrmals im Gefängnis gesessen. Zudem war Giandavide De Pau zweimal in die Psychiatrie eingewiesen worden.

Giandavide De Pau wurde nicht in seiner Wohnung, sondern in der eines Verwandten festgenommen. Seine eigene Wohnung wird derzeit nach weiteren Spuren durchsucht. Giandavide De Pau, der seit dem frühen Samstagmorgen mehrmals verhört wurde, sitzt in Untersuchungshaft. Während des mehr als siebenstündigen Verhörs soll der 51-Jährige bereits ein „halbes Geständnis“ abgelegt haben. „Alles, woran ich mich erinnere, ist eine Menge Blut“, soll De Pau gesagt haben. Nach den Bluttaten, so Giandavide De Pau weiter, sei er mit blutbeschmierten Kleidern nach Hause zu seiner Mutter und seiner Schwester gegangen. In der Tat war es die zutiefst erschrockene Schwester, die die Polizei alarmierte.

Bei der römischen Quästur und bei der Staatsanwaltschaft ist man überzeugt, dass mit Giandavide De Pau der mutmaßliche Mörder der beiden Chinesinnen und Marta Castano Torres gefasst wurde. „Die Römer können wieder sicher schlafen“, heißt es aus der Quästur von Rom.

Von: ka