Von: mk
Rom – Der Druck auf Roms neue Bürgermeisterin Virginia Raggi wächst. Trotzdem will sie nicht zurücktreten. Grund für die Turbulenzen sind Skandale innerhalb der Stadtregierung und Rücktritte von Mitarbeitern.
Ursprünglich wollte die Bürgermeisterin die zahlreichen Probleme der Stadt in Angriff nehmen, wie etwa Müllentsorgung und den öffentlichen Verkehr. Bislang musste sie sich allerdings in erster Linie mit Personalproblemen herumschlagen.
Die Vertreterin der Fünf Sterne-Bewegung, die erst im Juni gewählt wurde, hat am Mittwoch bei einem Treffen mit Beppe Grillo betont, dass sie weitermachen will. Grillo ist eigens nach Rom gefahren, um mit Raggi über die Probleme in der Stadt zu sprechen und um ihr Rückendeckung zu geben.
Raggi geriet ins Kreuzfeuer der Kritik, als bekannt wurde, dass gegen Umweltstadträtin Paola Muraro seit Frühjahr ermittelt wird und die Bürgermeisterin dies schon seit dem Sommer wusste, aber bisher verschwiegen hat. Zudem sind fünf ihrer wichtigsten Mitarbeiter zurückgetreten.
Raggi verteidigte außerdem ihre Umweltstadträtin, gegen die wegen Amtsmissbrauchs und des Verstoßes gegen Umweltgesetze ermittelt wird. Muraro solle weitermachen, solange ihre Schuld nicht bewiesen sei, erklärte die Bürgermeisterin. Die Vorwürfe gegen Muraro beziehen sich auf ihre Beratertätigkeit in der Vergangenheit für die städtische Müllentsorgungsgesellschaft AMA.