Die Mutter kämpft gegen den Tumor - der Polizist hatte die Krankheit besiegt

Rührend: Polizist umarmt während Kundgebung Demonstrantin

Montag, 01. August 2016 | 08:07 Uhr

Tarent – Groß waren die Sicherheitsvorkehrungen und das Polizeiaufgebot, als der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi die süditalienische Stadt Tarent (Taranto) besuchte.

Anlässlich seines Besuchs fanden mehrere Protestkundgebungen statt, die sich besonders gegen die Entscheidungen, die die Regierung Renzi bezüglich des Stahlwerks „Ilva“ getroffen hatte, richteten. Am Rande der Kundgebung protestierten auch einige Frauen, die selbst oder deren Angehörige an Tumoren litten, die mutmaßlich von der Umweltverschmutzung des Stahlwerks verursacht wurden.

Als ein Polizist, der mit Helm und voller Sicherheitsuniform gekleidet war, eine ältere Frau und Mutter, um deren Hals ein Transparent mit der Aufschrift „#siamotutti048“ (wir-sind-alle-048 – 048 ist der Kodex für die Ticketbefreiung der Tumorkranken, Anm. d. Red.) hing, sah, konnte er seine Tränen nicht mehr zurückhalten.

Sofort war alle Anspannung zwischen Polizisten und Demonstranten vergessen. Der Polizist, der selbst an dieser tödlichen Krankheit gelitten und den Tumor besiegt hatte, umarmte die Mutter. Die beiden kamen so auch ins Gespräch und spürten, dass sie Seelenverwandte waren und mit der ein und derselben Krankheit zu kämpfen haben.

https://www.facebook.com/saramarcozzi.M5S/videos/1027503137370053/

Das Bild der Umarmung wurde von der Mutter in den sozialen Netzwerken gepostet und machte schnell im Netz die Runde. Unter dem Bild fügte die Frau wenige Zeilen hinzu:
„Ich weiß, dass ihr wir seid. Weil ihr Väter, Brüder und wie die Arbeiter der Ilva seid: Ihr bringt das Brot nach Hause. Ihr seid arme Christenmenschen wie wir.“

Die Umarmung schaffte es sogar auf eine der offiziellen Facebook-Seiten der Staatspolizei („Agente LISA“).

Italien ist gerührt. Mitten im Tumult und Protest haben sich zwei ihre Menschlichkeit bewahrt.

Von: ka