Von: ka
San Marino – Während in Italien die Discothekeninhaber und Konzertbetreiber noch auf den Sanctus der italienischen Regierung und des technisch-wissenschaftlichen Komitees warten müssen, durften sich die Freunde wilden Tanzens und lauter Musik nach einem Jahr Covid-19-bedingter Pause in San Marino wieder das erste Mal austoben.
Nachdem dank des vor allem der erfolgreichen Impfkampagne geschuldeten Siegs San Marinos über das Coronavirus spürbare Lockerungen bereits Wochen und Monate vor Italien eingeführt worden waren – Südtirol News berichtete – konnte in der „Repubblica del Titano“, wie die Zwergrepublik San Marino nach ihrem beherrschenden Burgberg genannt wird, am Samstagabend das lang ersehnte erste Konzert steigen. Um Zutritt zu erhalten, mussten die Besucher aber einige Voraussetzungen erfüllen.
Am Samstagabend bebte in San Marino die Erde. Nach einem Jahr Covid-19-bedingter Pause wurde in San Marino mit einem gigantischen Technokonzert der Sommer eingeläutet. Um dem vom bekannten Veranstalter Tito Pinton, Inhaber des Unternehmens „Musica di Riccione“, organisierten Konzertevents beiwohnen zu können, mussten die aus ganz Italien angereisten Tanzwütigen aber einige Voraussetzungen erfüllen. Sie mussten entweder gegen das Coronavirus geimpft sein oder ein Attest vorweisen können, der ihnen die Genesung von Covid-19 oder einen negativen Abstrich bescheinigt. Für Kurzentschlossene boten die Organisatoren in einem eigens eingerichteten Zentrum auch selbst Tests an.
Nach dem Durchlaufen strenger Kontrollen stand für die fast 3.000 Besucher dem angepeilten unbeschwerten Tanzvergnügen nichts mehr im Wege. Die Fans dieses Musikstils kamen voll auf ihre Rechnung. Nachdem sich mehrere DJs am Pult abgelöst und das „Parkett“ zum Kochen gebracht hatten, stieg pünktlich um 2.00 Uhr am frühen Sonntagmorgen der Auftritt des deutschen Superstars Sven Väth, des „Königs der Technoszene“. Auf dem proppenvollen Gelände gab es kein Halten mehr. Es wurde bis in den Sonntagmorgen hinein getanzt und gelacht, als ob es kein Morgen gäbe.
Auf dem Gelände wurde die lediglich „empfohlene“ Gesichtsmaske nur von wenigen Besuchern getragen. Das war auch nicht anders zu erwarten. Anstatt auf schwer kontrollierbare und dem Tanzvergnügen abträgliche Coronamaßnahmen zu setzen, zogen die Organisatoren im Einklang mit den Behörden von San Marino es vor, mit strengen Maßnahmen das Virus vor der Konzerttür zu halten.
„Es ist ein voller Erfolg gewesen“, freute sich Tito Pinton. „Das Konzert bestätigt auch die Heuchelei, die gegenüber den Tanzclubs immer noch herrscht. Wir haben strenge Zugangskontrollen durchgeführt. Alles ist reibungslos verlaufen“, ging der Inhaber des Unternehmens „Musica di Riccione“ mit den italienischen Verantwortlichen hart ins Gericht. „Ob wir es wieder tun werden? Ja, natürlich. San Marino ist ein wunderschöner Ort, aber wir wollen unsere Tanzlokale wieder öffnen“, so das Fazit von Tito Pinton.
Ob Tito Pinton bei der italienischen Regierung und beim technisch-wissenschaftlichen Komitee Gehör finden wird, steht in den Sternen. Die Aussichten, im Juli die Diskotheken wieder öffnen zu können, sollen letzten Verlautbarungen zufolge aber sehr gut sein.