Von: mk
Livigno/Como – Heftige Unwetter zu Ferragosto haben vor allem in Veltlin in der Lombardei vielen Italienern den Feiertag im wahrsten Sinne des Wortes verhagelt. Heftige Niederschläge sorgten für Überflutungen. Gleichzeitig lösten sich mehrere Muren.
Ein Hagelsturm hat am späten Nachmittag schwere Schäden und erhebliche Verkehrsbehinderungen verursacht. Wegen des Starkregens und der Schlammlawinen kam es zu zahlreichen Notrufen.
Besonders betroffen war das Gebiet um Livigno in der Provinz Sondrio. Dort blockierten zwei Schlammlawinen den Tunnel zum Federia-Tal sowie die Straße zum Passo del Gallo. Wie die Behörden über soziale Medien mitteilten, bleibt die Passstraße zwischen dem Ristorante Fopel und der Staatsgrenze zur Schweiz bis Montag, den 18. August gesperrt.
Der regionale Katastrophenschutz der Lombardei hatte bereits am Tag zuvor aufgrund möglicher Unwetter die Warnstufe auf gelb angehoben. Gegen 18.00 Uhr mussten am Feiertag die Feuerwehren aus Sondrio und der Umgebung zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Unzählige Keller, aber auch Erdgeschosse von Wohnhäusern und sogar Industriehallen standen unter Wasser.
In Morbegno gab es heftige Windböen, während im gesamten Veltlin kleinere Erdrutsche auf Nebenstraßen für weitere Probleme sorgten – unter anderem in der Gegend von Tirano. Glücklicherweise wurden nach ersten Berichten keine Personen verletzt. Die Aufräumarbeiten werden voraussichtlich noch mehrere Tage andauern.
Ein Video auf Instagram zeigt, wie eine Schlammlawine mit reißender Geschwindigkeit im Regen eine komplette Straße verlegt und die Verbindung in ein Dorf bei Livigno kappt (siehe unten).
Die Straßenpolizei von Sondrio hat einen dringenden Appell an alle Autofahrer gerichtet, die Fahrtgeschwindigkeit zu drosseln und ausreichend Sicherheitsabstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen zu halten.
Auch am Comer See sorgte das Unwetter an Mariä Himmelfahrt für Chaos. Starker Regen und besonders heftige Winde machten den Einsatz von Feuerwehr und Küstenwache notwendig. Insgesamt 19 Bootsfahrer mussten im Laufe des Nachmittags gerettet werden, darunter auch ein Vater und sein Sohn, die bei Tremezzina ins Wasser fielen.
An der Rettungsaktion waren die Feuerwehren aus Como und Lecco beteiligt, unterstützt von einem Helikopter mit Tauchern, zwei Booten der Küstenwache, zwei Booten der Feuerwehr aus Dongo und Bellano sowie einem Rettungshubschrauber und einem Wasserrettungsfahrzeug des Roten Kreuzes.
Die Einsätze, die sich vor Colico, Gravedona, Dorio und Tremezzina ereigneten, betrafen insgesamt acht Boote. Darunter befanden sich zwei Segelboote und ein gekentertes Schlauchboot.
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