Milch abgelehnt: 62-jähriger Hirte bringt seine ganze Herde um

Schrecklich: 135 Schafe und vier Hirtenhunde mit Messer getötet

Donnerstag, 19. Oktober 2017 | 07:10 Uhr

Ploaghe/Sardinien – Ein 62-jähriger Hirte, dem vonseiten der Erzeugergenossenschaft mehrmals die Milch abgelehnt worden war, brachte in einem fürchterlichen Wutanfall alle seine 135 Schafe und vier seiner fünf Hirtenhunde um.

Twitter/Sassari

Die Forstpolizei, die wegen eines starken Verwesungsgeruchs von mehreren Viehzüchtern verständigt worden war, machte in der ländlichen Umgebung von Ploaghe, einem Dorf in der Provinz Sassari auf Sardinien, einen schrecklichen Fund. Die Beamten zählten nicht weniger als 135 Schafe, die in einer riesigen Blutlache lagen und denen, wie die Polizisten später herausfinden sollten, Stück für Stück einzeln mit einem Messer die Kehle durchgeschnitten worden war. Anhand des Verwesungsgrads der Tierkadaver konnten die Förster abschätzen, dass der Täter das Massaker ungefähr vor einer Woche begangen hatte. Neben den Kadavern der Schafe fanden die Beamten der Forstpolizei auch vier tote Hirtenhunde der Rasse Maremmano-Schäferhund, welche ebenfalls mit dem Messer grausam zugerichtet worden waren. Der 62-jährige Hirte ist hingegen seit Tagen unauffindbar.

Twitter/Sassari

Hintergrund des unglaublich grauenvollen Tiermassakers soll die ständige Ablehnung der Schafmilch durch die Milcherzeugergemeinschaft gewesen sein, die der 62-jährige Hirte noch bis vor wenigen Monaten täglich beliefert hatte. Die zuletzt stark mit Bakterien belastete Milch der Schafe des 62-Jährigen war für die kleine Kooperative unannehmbar geworden. Wie am Mittwoch durchsickerte, war es dem Dienst für Veterinärmedizin offenbar bereits seit Jahren unmöglich gewesen, die vom Gesetz vorgeschriebenen Kontrollen durchzuführen. Von der mehrmaligen Zurückweisung seiner Milch erzürnt, soll der 62-Jährige den Kopf verloren und in einem gewaltigen Wutanfall seine ganze Herde und vier seiner fünf Hütehunde brutal umgebracht haben. Dem fünften Hund – ebenfalls einem Hirtenhund der Rasse Maremmano-Schäferhund – gelang es als einzigem Tier, schwer verletzt dem Massaker zu entkommen. Er wurde von den Förstern gerettet und der tierärztlichen Medizin übergeben.

Twitter/Sassari

Inzwischen wird nach dem 62-jährigen Hirten intensiv gefahndet. Für die Polizeibeamten ist der Mann, der von der Polizei als potenziell gefährlich eingestuft wird, kein Unbekannter. Bereits im Jahre 1998 war der Mann verdächtigt worden, auf einen Nachbarn geschossen zu haben. Nach der Beschlagnahme seines Gewehrs und seiner Munition war der Hirte damals kurzzeitig in eine psychiatrische Haftanstalt eingeliefert worden.

 

 

Von: ka