Neugeborenes kommt schwerst behindert zur Welt – VIDEO

Schrecklich: Ärztinnen schieben wegen Dienstschluss Kaiserschnitt auf

Mittwoch, 17. Mai 2017 | 08:04 Uhr

Catania – Gegen drei Ärztinnen, die am Krankenhaus Santo Bambino in Catania arbeiten, wurde vonseiten der Staatsanwaltschaft die Eröffnung des Hauptverfahrens beantragt.

Insbesondere zwei Ärztinnen werden beschuldigt, einen dringend notwendigen Kaiserschnitt aufgeschoben zu haben, weil sie nicht ihren Turnusdienst verlängern und über der Regelarbeitszeit hinaus im Krankenhaus arbeiten wollten. „Obwohl der Kurvenverlauf des Pulsdiagramms unmissverständlich auf ein Leiden des Fötus hingewiesen hat, sollen es die beiden Ärztinnen unterlassen haben, einen Kaiserschnitt durchzuführen. Um einen nicht vorhandenen Normalzustand vorzutäuschen, sollen die Ärztinnen der Schwangeren sogar Atropin gespritzt haben“, so die Staatsanwälte in ihrem Antrag für die Eröffnung des Hauptverfahrens.

Twitter/Catania

Diese Vorgangsweise und „die Tatsache, dass die Kollegen des darauffolgenden Turnus nicht über die Schwere der Lage informiert worden waren, soll in der Folge zur Geburt eines Neugeborenen mit schwersten körperlichen und geistigen Schäden geführt haben“, so die Staatsanwälte weiter. Die beiden Ärztinnen, Amalia Daniela Palano und Gina Corrao, welche am Krankenhaus Santo Bambino von Catania – einer Einrichtung, an der mehr als 2.000 Geburten im Jahr stattfinden – werden aufgrund dieser mutmaßlichen Tatbestände der schweren Körperverletzung, der Unterlassung und der Urkundenfälschung beschuldigt.

Vor dem Vorverhandlungsrichter wird am kommenden 22. Mai auch eine weitere Ärztin, Paola Cairone, erscheinen müssen. Laut der Staatsanwaltschaft habe sie, obschon sie nichts von den vorangegangenen Handlungen und Geschehnissen gewusst hat, bei der Schwangeren zweimal den von den Richtlinien verbotenen sogenannten Kristeller-Handgriff angewandt. Dabei habe sie den beunruhigenden Kurvenverlauf des Pulsdiagramms außer Acht gelassen und den Neugeborenenmediziner nicht rechtzeitig verständigt.

Dieser für das Neugeborene fatale Vorfall geschah am 2. Juli 2015. Nachdem die Eltern des Kindes, das mit der Nabelschnur um den Hals gewickelt zur Welt gekommen war und bei der Geburt schwerste und unumkehrbare Schäden am Gehirn und der Bewegungsfähigkeit davongetragen hatte, Anzeige erstattet hatten, begannen die Ermittlungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft.

Die Familie des schwerbehinderten Kindes will sich dem Prozess als Zivilpartei anschließen.

Von: ka