Von: ka
Taibon Agordino – Der Fall einer angeblich vermissten 27-Jährigen, nach der seit Samstag in der Umgebung der Cima del Mont Alt di Framont intensiv gesucht wird, wirft viele Fragen auf. Die Frau hatte am Samstag verzweifelt die Notrufnummer gewählt und angegeben, dass sie unterhalb des Gipfelkreuzes ausgerutscht sei und sich nicht mehr bewegen könne. Als die Bergretter am angeblichen Unglücksort eintrafen, konnten sie die Frau jedoch nicht finden.

Da sie für den Notruf ein Tablet ohne SIM-Karte verwendet hatte, konnte sie auch nicht zurückgerufen werden. Seit Samstag suchen Hunderte Freiwillige nach ihr. Dabei kommen auch Drohnen und Hubschrauber mit Wärmebildkameras zum Einsatz, doch alle bisherigen Bemühungen waren vergeblich. Die Frau könnte einem schweren Bergunglück zum Opfer gefallen sein. Da ihre Personalien aber nicht in der Rettungsdatenbank zu finden sind, wird auch befürchtet, dass es sich um einen schlechten Scherz handeln könnte.
Das spurlose Verschwinden einer jungen Wanderin, die am Samstag, dem 27. Dezember, über ein Tablet in den Bergen hoch über Agordo in der Provinz Belluno um Hilfe gebeten hat, nimmt immer mehr die Züge eines rätselhaften Falls an. Nachdem bei den Carabinieri ein Anruf einer Frau eingegangen war, die angab, sie sei unterhalb des Gipfelkreuzes des Mont Alt di Framont in der Nähe des Weges ausgerutscht und könne sich nicht mehr bewegen, sei aber unverletzt, schickte die Notrufzentrale 118 sofort ein Team von Bergrettern und den Hubschrauber Falco 2 zum vermeintlichen Unglücksort.
Der Hubschrauber suchte das gesamte Gebiet vom Gipfel des Mont Alt di Framont bis nach Lastia di Framont gründlich ab. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf verschneite Rinnen und Spuren im Schnee gerichtet, doch von der 27-Jährigen fehlte jede Spur. Zuletzt landete der Hubschrauber auf dem Gipfel des Mont Alt. Bergretter stiegen vom Gipfel zu Fuß hinab und suchten und riefen nach der Frau, aber auch diese Bemühungen waren vergeblich.

Da die junge Frau für den Notruf ein Tablet ohne SIM-Karte verwendet hatte, war es nicht möglich, sie zurückzurufen. Seitdem hat sie sich nicht mehr gemeldet. Die Suche wurde am Sonntag, dem 28. Dezember, und am Montagmorgen, dem 29. Dezember, fortgesetzt. Rettungsteams der Bergrettung Agordo, der Finanzpolizei und der Feuerwehr wurden mit dem Hubschrauber von der Alm Malga Framont aus auf den Berg geflogen.
In einem ständigen Kampf gegen die Zeit und die Wetterbedingungen durchkämmten die Bergretter zu Fuß jeden Winkel des Berges, von den steilen Hängen bis hin zu den verschneiten Rinnen. Ihr Ziel war es, alle Wege abzusuchen, die vom Gipfel ins Tal führen. Am Sonntagabend kam auch der Hubschrauber der italienischen Luftwaffe von Poggio Renatico mit Wärmebildkameras zum Einsatz. Mit Mitarbeitern der Bergrettung an Bord unternahm er einen langen Überflug. Doch auch die Suche mit der Wärmebildkamera blieb erfolglos.
Unterstützt vom Hubschrauber der Finanzpolizei setzten Gruppen von Bergrettern die Suche zu Fuß und mit Drohnen fort. Doch die Hoffnung, die Frau – sofern sie sich überhaupt noch dort aufhält – zu finden, schwindet von Stunde zu Stunde. Mittlerweile werden alle Möglichkeiten geprüft. Im Raum stehen die Vermutungen, dass sie selbstständig zurückgekehrt sei, ohne Bescheid zu geben, aber auch, dass es sich um einen üblen Scherz handeln könnte.

Verdächtig ist, dass die von der Frau angegebenen Personalien einschließlich des Geburtsdatums nicht mit den Daten in der Datenbank der Strafverfolgungsbehörden übereinstimmen. Es ist jedoch auch nicht auszuschließen, dass der Bergwanderin, die sich in einem Zustand starker Erregung befand, bei der Angabe ihres Vor- und Nachnamens gegenüber den Carabinieri ein Fehler unterlaufen ist.
Die Bergrettung Venetien des CNSAS wendet sich mit folgender Bitte an die Öffentlichkeit: „Falls Sie Kenntnis von Freundinnen, Familienangehörigen oder Bekannten haben, die sich am Samstag möglicherweise in der Gegend von Agordo, Framont und Valle di San Lucano aufgehalten haben, bitten wir Sie, zu überprüfen, ob sie zurückgekehrt sind und es ihnen gut geht. Sollte dies nicht der Fall sein, benachrichtigen Sie bitte die Carabinieri.“

Die Bergretter möchten gar nicht daran denken, dass es sich um einen schlechten „Scherz” handeln könnte. Abgesehen von der moralischen Verwerflichkeit einer solchen Tat – unter anderem begeben sich die Bergretter während Rettungseinsätzen oft selbst in Gefahr – könnte der Urheberin ein solcher „Scherz” teuer zu stehen kommen.
Laut Artikel 658 des Italienischen Strafgesetzbuchs, der sich mit der Straftat des „Procurato allarme presso l’Autorità” (Auslösung von Alarm bei Behörden) befasst, können „Personen, die fälschlicherweise Katastrophen, Unfälle oder Gefahren melden und dadurch Alarm bei Behörden, öffentlichen Diensten oder Einzelpersonen auslösen, mit einer Haftstrafe bis zu sechs Monaten oder einer Geldstrafe von bis zu 516 Euro bestraft werden”.







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