Von: Ivd
Rovigo – Drei junge Männer aus Rovigo wurden kürzlich zu sechs Jahren Haft verurteilt, nachdem sie im Oktober 2023 eine Bombe vor ein Migrantenwohnheim in Cavanella d’Adige platziert hatten. Der Anschlag forderte zwar keine Verletzten, richtete jedoch erheblichen Schaden am Gebäude an und löste eine Welle der Empörung aus. Die Täter wurden wegen der Herstellung und Platzierung des Sprengsatzes aus niederem, rassistischem Motiv verurteilt.
Die Männer, Nicolò Siviero (25), Thomas Marangon (23) und Cristian Tuttolomondo (24), wurden wegen ihrer tiefgreifenden Feindseligkeit gegenüber Migranten verurteilt. In der Urteilsbegründung erklärte das Gericht, dass der Anschlag und ähnliche Taten von einem intensiven Hass auf schwächere Bevölkerungsgruppen motiviert waren. Das Gericht stellte fest, dass die Täter mit ihrem Handeln ihre „rassische Überlegenheit“ demonstrieren wollten.
Rassistische Gewalt der drei Freunde
Neben dem Bombenattentat hatten die drei jungen Männer im Vorfeld der Tat bereits eine Reihe von Angriffen auf Migranten durchgeführt, teils mit Schreckschusspistolen und Baseballschlägern. Ein entscheidender Beweis in dem Fall war die Abhöraktion der Polizei, bei der eine Wanze in Sivieros Auto eingesetzt wurde. Durch die Abhöraktion konnte die Polizei die Täter identifizieren. Siviero gestand die Tat unwissend, in dem er panisch fragte, wie die Ermittler sein Auto identifizieren konnten, obwohl er das Kennzeichen gewechselt hatte.
Während der Ermittlungen kamen noch weitere Gewalttaten ans Licht, die von den drei Angeklagten und anderen Komplizen verübt wurden. In ihren Nachrichten verwendeten die Männer abfällige Begriffe für Migranten und sprachen offen von ihrer Absicht, Gewalt an Ausländern zu verüben. In einem erschütternden Video während der Tat fluchte er und rief „Salam Aleikum“, eine arabische Grußformel, als er vor der Explosion flüchtete.
Keine Mordabsicht unterstellt
Trotz des schweren rassistischen Hintergrunds wurde den Angeklagten keine Mordabsicht zugeschrieben, da das Gericht davon ausging, dass sie nicht die Absicht hatten, ihre Opfer zu töten. Diese Entscheidung könnte jedoch noch von der Staatsanwaltschaft angefochten werden. Inzwischen wurde eine Entschädigung für die betroffenen Migranten sowie die Stadt beschlossen.
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