Von: luk
Rom – Wer sucht, der findet. Dieses allgemeine Sprichwort trifft wohl auch auf manche italienische Autofahrer zu, die mit dem „Targa-Trick“ den italienischen Behörden Sorgen bereiten.
Laut einem Bericht des Corriere della Sera müssen sich Pkw-Fahrer damit weder vor Strafen oder Radargeräten, noch vor verkehrsbeschränkten Zonen fürchten. Auch bei der Versicherungspolizze und der Steuer lasse sich Einiges einsparen – sogar von bis zu 85 Prozent ist die Rede.
Doch ganz legal ist die Sache natürlich nicht. Die italienischen Autobesitzer exportieren ihre Fahrzeuge dafür nach Bulgarien, immatrikulieren sie dort und bringen sie dann wieder – mit bulgarischer Kenntafel – nach Italien.
Damit wischen sie dem Staat eins aus, denn die Steuer und die Versicherung werden in Bulgarien entrichtet. Außerdem können sie von Autovelox & Co. nicht mehr belangt werden, weil das Auto in Bulgarien gemeldet ist.
Mittlerweile hat sich daraus ein regelrechtes Geschäftsmodell entwickelt. Mittelsmänner verlangen rund 1.500 Euro für die ganze Export-Import-Prozedur, die allerdings neben dem Preis einen weiteren Haken hat: Das Fahrzeug, mit dem man herumfährt, gehört einem nicht mehr, sondern läuft auf eine bulgarische Firma.
Immer mehr Autos mit ausländischen Kenntafeln seien laut dem Corriere auf den italienischen Straßen unterwegs – einen großen Anteil haben bulgarische Fahrzeuge. Von den 740.000 Strafen die 2015 nicht bezahlt wurden, gehen fast 22.000 auf das Konto von Autos, die aus Bulgarien stammen. Nur einige wenige davon kommen tatsächlich aus Bulgarien.