Vergiftete Köder fordern unter den Wildtieren immer mehr Opfer – VIDEO

Tod von Wölfen, Gänsegeiern und Kolkraben gibt Rätsel auf

Mittwoch, 24. Mai 2023 | 08:04 Uhr

Pescasseroli – Die Fälle von Auslegungen vergifteter Köder reißen nicht ab. Ihnen fielen im Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise mehrere Wölfe und Greifvögel zum Opfer. Tierschützer, Naturparkwächter und Förster sind tief besorgt. Die Ordnungskräfte, die davon ausgehen, dass es sich beim Täter um einen „professionellen Giftmischer“ handelt, ermitteln im Fall der qualvoll verendeten Wildtiere.

Facebook/Parco Nazionale d’Abruzzo Lazio e Molise

Unter den Verantwortlichen des Nationalparks Abruzzen, Latium und Molise herrscht tiefe Besorgnis. Nachdem vor kaum mehr als zehn Tagen bereits mehrere tote Wölfe und Greifvögel entdeckt worden waren, wurden aus verschiedenen Teilen des Nationalparks neuerliche Funde qualvoll verendeter Wildtiere gemeldet.

Neben neun toten Wölfen, die offensichtlich vergiftete Köder gefressen hatten, wurden auch die Kadaver von fünf Gänsegeiern und zwei Kolkraben aufgefunden. Die Vögel waren offensichtlich verendet, weil sie sich an den Wolfskadavern bedient hatten.

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Bei der Suche nach weiteren Tierkadavern stellten Nationalparkwächter unweit der aufgefundenen toten Wildtiere auch einige vergiftete Köder sicher. Bei der folgenden kriminalwissenschaftlichen Untersuchung der Giftköder wurde festgestellt, dass es sich beim verwendeten Gift um Strychnin handelt. Die Ordnungskräfte, die im Fall der qualvoll verendeten Wildtiere ermitteln, glauben, dass es sich beim Täter um einen „professionellen Giftmischer“ handelt.

Die Tatsache, dass ein halbes oder ein Kilogramm schwere Fleischköder gefertigt wurden, sodass das Tier alles frisst und sein letztes Mahl mit Sicherheit nicht überlebt, lässt die Ermittler glauben, dass der Täter eine Person sein könnte, die über Tiere umfangreiche Kenntnisse besitzt. Zudem handelt es sich bei Strychnin um eine Giftsubstanz, die nicht leicht aufzutreiben ist. Der Täter könnte daher eine Person sein, die aus Berufsgründen leichten Zugang zu Gift hat.

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Aus Ermittlerkreisen sickerte durch, dass es sich beim Täter um einen Trüffelsucher handeln könnte. Obwohl die Suche nach den begehrten Bodenpilzen zu dieser Jahreszeit verboten ist, werden im Nationalpark immer wieder „Trüffeljäger“ erwischt. Möglich ist aber auch, dass der Täter unter den Bauern und Viehzüchtern der Umgebung des Nationalparks zu finden ist. Das Motiv des Täters könnte sein, das Gebiet von den großen Räubern zu befreien, um Viehherden im Parkgebiet ungestört weiden lassen zu können.

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Die Funde toter Wildtiere lösen bei den Parkwächtern und Tierschützern nicht nur Sorge und tiefe Ratlosigkeit, sondern auch Entsetzen aus. Wildtiere, die die Köder fressen, oder Vögel, die sich an den Kadavern toter Wölfe bedienen, sterben einen qualvollen Tod. Das gleiche grausame Schicksal würde etwa auch Kinder treffen, die unvorsichtigerweise von den verlockend aussehenden Ködern naschen. Die ermittelnden Carabinieri hoffen, dem Täter oder den Tätern bald auf die Schliche kommen zu können.

Von: ka