Carabinieri der Sondereinheit Nas beschlagnahmen „synthetisches Heroin“

Tödliche Droge: „Verglichen damit ist Heroin Frischwasser“

Dienstag, 26. Februar 2019 | 08:11 Uhr

Rom – Carabinieri der Sondereinheit Nas gelang es nach langen, geheimdienstlichen Ermittlungen, eine Sendung einer erstmalig in Europa aufgetauchten, neuen synthetischen Droge abzufangen. Die synthetisch hergestellte Droge, deren Molekularstruktur der des Beruhigungsmittels Fentanyl und deren Wirkung, der des Heroins ähnelt, ist aufgrund seiner hohen Wirksamkeit bei gleichzeitig sehr niedrigem Preis sehr gefährlich. „Verglichen damit ist Heroin Frischwasser“, so beschreiben die Ermittler die Gefährlichkeit der neuen, bisher noch nie gekannten Droge.

Den Carabinieri der Sondereinheit Nas(Sondereinheit der Carabinieri gegen Lebensmittelverfälschung und für Gesundheitsschutz, Anmerkung der Redaktion) ging eine große Sendung einer neuen, in Europa bisher noch unbekannten, synthetischen Droge ins Netz. Die Sendung bestand aus 20 Gramm einer hochwirksamen Droge, deren Molekularstruktur bislang noch unbekannt war. Die neue Droge kann zwar mit synthetischem Heroin verglichen werden, ist aber viel billiger und letaler als bisher bekannte, synthetische Suchtmittel. Die neue Droge ähnelt von seiner Molekularstruktur her der des Beruhigungsmittels Fentanyl, hat aber auf den menschlichen Körper viel verheerendere Auswirkungen. Aufgrund der hohen Wirksamkeit der „psychoaktiven, hochtoxischen Mischung“ – so die ermittelnden Carabinieribeamten der Nas – ließen sich aus den 20 Gramm der Drogensendung bis zu 20.000 verkaufsfertige Einzeldosen fertigen.

Die Ermittlungen der Carabinieri nahmen ihren Anfang, als in einem Krankenhaus Drogenabhängige aufgenommen worden waren, deren Körper nicht auf die übliche, sonst bei Heroinabhängigkeit angewandte Entgiftungstherapie angesprochen hatten. Schnell wurde den Ermittlern klar, dass sie auf eine neue, synthetische, in der Wirkung dem Heroin ähnelnde Droge gestoßen waren. Dank intensiver Suche im Netz und einer geheimdienstlichen Operation gelang es den Carabinieri der Nas, den Weg der neuen Droge aufzuspüren. Die beschlagnahmte, vom Ausland aus verschickte Sendung befand sich in einem Postpäckchen, das an eine Stadt in Mittelitalien adressiert war.

Aus Sicht der Ermittler liegt die Gefährlichkeit der neuen Droge auf der Hand. „Verglichen mit Heroin ist sie fast wie ‚Frischwasser‘. Mehr noch, gerade wegen ihrer Billigkeit wird sie von den Drogenhändlern an junge Leute verkauft, die glauben, Heroin erworben zu haben“, so beschreiben die Ermittler die Gefährlichkeit der neuen Droge.

APA/APA (dpa)/Oliver Berg

Die Verbreitung neuer, synthetischer Drogen, die immer wieder auf dem Markt erscheinen, macht aus Sicht der Ordnungskräfte eine dauernde und aufwendige Ermittlungsarbeit notwendig. Es handelt sich dabei um Substanzen, deren Molekularstrukturen zwar der des Beruhigungsmittels Fentanyl ähneln, aber immer wieder geringfügig davon abweichen. Von da her rührt auch die Schwierigkeit, die „neuen Drogen“ aufzuspüren, und die Wichtigkeit, dieses Paket beschlagnahmt zu haben. Im Falle der beschlagnahmten Drogensendung ergab die Analyse des Labors der Carabinieri, dass die Droge ein psychoaktives Molekül enthielt, das laut D.P.R 309/90 noch nicht in die Liste der Suchtmittel des Ministeriums aufgenommen worden war.

„Man nennt sie wegen ihrer ähnlichen psychotropen Wirkung fälschlicherweise ‚synthetisches Heroin‘, aber von der Toxizität her, ist sie viel schlimmer. Mit 25 Milligramm Heroin ist man high, mit 25 Milligramm der fentanylähnlichen Substanz, die wir eben beschlagnahmt haben, stirbt man“, so der Kommandant der Carabinieri der Sondereinheit Nas, General Adelmo Lusi.

Den Worten des Generals der Carabinieri ist nichts hinzufügen. Die neuen Drogen stellen für die Gesellschaft – und darin besonders für die Jugend – eine große Gefahr dar.

Von: ka