Von: mk
Trient – Große Trauer bei den Organisatoren der Tour of the Alps, die gestern in Trient zu Ende ging. Michele Scarponi, Etappensieger in Innsbruck, wurde heute nach einem tödlichen Zusammenstoß mit einem LKW von seinen Liebsten plötzlich weggerissen.
“Wir alle sind zutiefst schockiert. Noch vor wenigen Stunden haben wir in Trient mit Michele Scarponi gefeiert, er wurde Gesamtvierter und hat die erste Etappe von Kufstein nach Innsbruck gewonnen. Heute Nacht ist er zu seiner Frau und seinen Zwillingen nach Hause gekommen – er hat seine Familie zum Glück noch gesehen – ehe der tragische Unfall in Ancona passierte. Sein Tod ist ein tragischer Verlust für seine Liebsten und die gesamte Radsportfamilie. Michele war ein wahrer Champion auf der Straße und ein absoluter Sympathieträger. Er hat immer gelacht, mit seinen Fans vor dem Start geplaudert, viele Autogramme geschrieben. Wir als Veranstalter fühlen uns geehrt, dass wir ihm seinen letzten Sieg als Profi bescheren konnten. Aber noch mehr trauern wir mit seiner Familie”, sagt heute Giacomo Santini, Präsident der G.S. Alto Garda, Organisation der Tour of the Alps.
“Michele hat seinen ersten Sieg am Montag in Innsbruck seit einigen Jahren so sehr genossen. Die Nachrichten von seinem Ableben machen uns jetzt zutiefst betroffen”, sagt Organisator Maurizio Evangelista. “Noch gestern haben wir ihm zu einer tollen Leistung gratuliert, jetzt leiden wir mit seiner Familie und der Radsportwelt um einen großen Sportler. Er war ein Vorbild als Radprofi, hat seinen Job mehr als geliebt und er war für jeden zu haben, immer freundlich, ein vorbildlicher Mensch. Er muss auch der jungen Profi-Generation und jedem, der diesen Sport liebt, als Vorbild in Erinnerung bleiben.”
Michele Scarponi wurde am 25. September 1979 in Jesi geboren. Sein bestes Jahr als Profi erlebte er 2011, als er den Giro del Trentino und den Giro d’Italia gewann. Im Jahr 2007 wurde er Gesamtzweiter bei der Trentino-Rundfahrt, Vierter 2010 und bei der Nachfolgerundfahrt, der Tour of the Alps, gewann er die erste Etappe von Kufstein nach Innsbruck (Hungerburg). Einen Tag hat er letzte Woche das Führungstrikot getragen. Scarponi war ein sehr enger Freund der langjährigen Organisatoren Lina und Nerino Ioppi.
Letzte Nacht erreichte er seine Heimat in der Marche. Heute, um acht Uhr saß er bereits wieder auf dem Rad, um sich auf den Giro d’Italia vorzubereiten: Seine große Professionalität und seine Liebe zum Radsport prägten seine Persönlichkeit.