Mysteriöser Tod von Mutter und Sohn – VIDEO

Trauriges Ende: Vermisster Bub tot aufgefunden

Montag, 24. August 2020 | 08:00 Uhr

Von: ka

Caronia – Der Tod einer Mutter, der 43-jährigen Viviana Parisi, und ihres vierjährigen Sohnes Gioele wirft viele Fragen auf. Zehn Tage nach dem Auffinden der Leiche von Viviana Parisi – SüdtirolNews berichtete – wurden am Mittwoch die sterblichen Überreste eines Kleinkindes gefunden. Nachdem der Vater des vermissten Buben die Schuhe seines Sohnes wiedererkannt hatte, bestanden kaum mehr Zweifel, dass es sich beim kleinen Leichnam um jenen von Gioele Mondello handelte.

FACEBOOK/VIVIANA PARISI

Mit dem Auffinden der Leiche des kleinen Buben schwanden abrupt auch die letzten, verschwindend geringen Hoffnungen, die am vergangenen 3. August begonnene, mysteriöse Tragödie um den Tod einer Mutter und das Verschwinden ihres Sohnes, wenigstens für das kleine Kind mit einem glücklichen Ausgang zu beenden. In der Zwischenzeit wurden die Ermittlungen, die kurz nach dem Verschwinden der 43-Jährigen und ihres vierjährigen Sohnes Gioele aufgenommen worden waren, auf die Frage ausgedehnt, wie es zum Tod von Viviana Parisi und ihrem Sohn, dessen sterbliche Überreste in nur 300 Metern Entfernung zum Fundort des Leichnams seiner Mutter entdeckt worden waren, gekommen war.

ANSA/CARMELO IMBESI

Der Leichnam der 43-Jährigen wurde nur eineinhalb Kilometer vom Unfallort entfernt in einem schwer zugänglichen Waldstück unter einem Hochspannungsmasten entdeckt. Den Beamten der Spurensicherung und dem Gerichtsmediziner zufolge hätte Viviana Parisi den Masten erklommen und hätte sich aus rund 15 Metern Höhe in die Tiefe gestürzt. Da der Leichnam in einer gewissen Entfernung zum Fundament des Hochspannungsmastens gefunden worden war, wurde der von der Familie des Opfers vertretenen Ansicht, nach der die 43-Jährige, um nach ihrem verschwunden Sohn Ausschau zu halten, auf den Masten geklettert und dabei ausgerutscht wäre, eine geringere Wahrscheinlichkeit zugemessen.

Vigili del Fuoco

Bleibt noch zu ermitteln, wie es zum Tod des Kindes gekommen war. Auch wenn andere Ursachen wie ein Unfalltod oder ein tödlicher Angriff von Wildtieren – in der ländlichen Umgebung von Caronia gibt es viele Wildschweine und streunende Hunde – nicht ausgeschlossen werden können, gelangten die Ermittler nach umfangreichen Untersuchungen zur Hypothese, dass Viviana Parisi zuerst ihren Sohn und dann sich selbst getötet hätte.

ANSA/CARMELO IMBESI

Diese Annahme wird auch von der Vorgeschichte der Tragödie gestützt. Viviana Parisi, die bis zur Geburt ihres Sohnes gleich wie ihr Mann als Musikerin und Discjockey gearbeitet hatte, hätte ihren Angehörigen und Freunden zufolge sehr unter dem Corona-bedingten Lockdown gelitten. Aufgrund von psychischen Problemen hatte sie sich in ärztliche Behandlung begeben und in den letzten Monaten aus den gleichen Gründen auch mehrmals das Krankenhaus aufgesucht.

ANSA/FACEBOOK DANIELE MONDELLO

Weitere Erkenntnisse erhoffen sich die Ermittler von der Autopsie der sterblichen Überreste des Kindes, die vermutlich am Dienstag stattfinden wird. Ihr Mann und ihre Familie wollen hingegen nicht daran glauben, dass Viviana Parisi zuerst ihren Sohn umgebracht und dann Suizid begangen habe. Sie und ihre Anwälte gehen eher davon aus, dass die 43-Jährige und der vierjährige Gioele Opfer eines Unfalls oder eines tödlichen Angriffs von Wildtieren geworden seien.

Aber gleich, ob die Ermittlungen jemals Licht in den mysteriösen Tod von Viviana und Gioele bringen werden, ist in Sizilien die Trauer um das tragische Ende der Mutter und ihres Sohnes groß.

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