Von: ka
Nuoro – Die sardische Provinzhauptstadt Nuoro war am Mittwochmorgen Schauplatz einer unfassbaren Tragödie. Nach einem Streit erschoss der 52-jährige Roberto Gleboni seine Frau und seine 26-jährige Tochter. Nachdem er seine beiden Söhne, einen Nachbarn und seine Mutter mit mehreren Schüssen schwer verletzt hatte, richtete er sich selbst. Arbeitskollegen, Freunde und Nachbarn, die den 52-Jährigen als “ruhigen und hilfsbereiten Familienvater” beschreiben, können sich die Tragödie nicht erklären, aber es wird angenommen, dass die Trennung von seiner Frau Auslöser der Tragödie gewesen sein könnte.
Am Mittwochmorgen wurden die Bewohner der Via Ichnusa im Zentrum von Nuoro von mehreren Schüssen aufgeschreckt. Nach einer Rekonstruktion des Tathergangs soll der 52-jährige Roberto Gleboni, der seit dem Auszug aus der ehelichen Wohnung im selben Gebäude in einer Erdgeschosswohnung lebte, auf dem Höhepunkt einer Auseinandersetzung auf seine Frau Giusi Massetti, eine 43-jährige Hausfrau, und die gemeinsame, 26 Jahre alte Tochter Martina das Feuer eröffnet und sie getötet haben. Anschließend habe der Mann die Waffe auf seine beiden Söhne im Alter von zehn und 14 Jahren gerichtet und sie angeschossen. Nach dem Verlassen ihrer Wohnung sei er im Stiegenhaus zufällig auf seinen Nachbarn Paolo Sanna getroffen. Der 59-Jährige, der durch mindestens eine Kugel schwer verletzt wurde, schwebt in Lebensgefahr.
Nach dem versuchten Mord an Paolo Sanna drang Roberto Gleboni in die Wohnung seiner Mutter Maria Esterina Riccardi ein, um sie ebenfalls zu töten. Anschließend nahm sich Roberto Gleboni das Leben. Die 84-jährige Frau, die eine Schussverletzung am Kopf erlitt, soll hingegen trotz ihres hohen Alters außer Lebensgefahr sein.
Leider gilt das nicht für das jüngste Opfer des 52-Jährigen. Der Stellungnahme des Krankenhauses zufolge kämpfen die Mediziner um das Leben des Zehnjährigen, der nach der Erstversorgung durch den Notarzt mit einer schweren Kopfverletzung in das Krankenhaus eingeliefert wurde. Am Mittwochabend wurde bekanntgegeben, dass sowohl der kleine Bub als auch der schwerverletzte Nachbar für hirntot erklärt werden mussten. Der Gesundheitszustand seines 14-jährigen Bruders ist jedoch nicht ernst.
🔴🔴🔴 𝐈𝐝𝐞𝐧𝐭𝐢𝐟𝐢𝐜𝐚𝐭𝐨 𝐢𝐥 𝐩𝐫𝐞𝐬𝐮𝐧𝐭𝐨 𝐨𝐦𝐢𝐜𝐢𝐝𝐚. Il corpo di Roberto Gleboni, 50enne di Nuoro, è stato trovato nella casa di via Gonario Pinna, questa mattina, dalla polizia, poco dopo il ritrovamento del cadavere della moglie Giusi Massetti, 43 anni, e di sua figlia Martina, 24. Secondo una prima ricostruzione fatta dagli investigatori – carabinieri e polizia – Gleboni ha sparato a moglie e figlia con una pistola semiautomatica regolarmente detenuta per uso sportivo. Nella sparatoria avvenuta nell'appartamento di via Ichnusa sono rimasti feriti anche due figli di 10 e 14 anni, il secondo in modo più grave, trasportato all'ospedale di Sassari, e un vicino di casa, anche lui in gravi condizioni. Poi Gleboni sarebbe andato a casa della madre, in via Gonario Pinna, e si sarebbe tolto la vita con la stessa pistola. Prima ha ferito la madre, ricoverata in Rianimazione, sempre all'ospedale di #nuoro.Aggiornamenti sul sito della #tgrsardegna https://www.rainews.it/tgr/sardegna/articoli/2024/09/femminicidio-a-nuoro-donna-uccisa-a-colpi-di-pistola-f4ced237-3902-4a01-bf54-1937d5a05d24.html
Posted by TGR Rai Sardegna on Wednesday, September 25, 2024
Arbeitskollegen, Freunde und Nachbarn, die den 52-Jährigen als “ruhigen und hilfsbereiten Familienvater” beschreiben, können sich die Tragödie nicht erklären. Roberto Gleboni war Angestellter des Forstdienstes der sardischen Naturparks Forestas, wo er als Lastwagenfahrer arbeitete. Zudem war er für seine Arbeitskollegen als Gewerkschafter tätig. Der 52-Jährige war leidenschaftlicher Sportschütze, wofür er eine regulär gemeldete halbautomatische Pistole des Kalibers 7,65 besaß. Weder seine Kollegen im Sportschützenverein noch seine Freunde und Verwandten konnten ahnen, dass der 52-jährige Vater einer fünfköpfigen Familie genau diese Waffe benutzen würde, um seine Familie auszulöschen.
Einigen Quellen zufolge waren Roberto Gleboni und seine Frau Giusi Massetti dabei, sich zu trennen. Gesichert ist, dass der 52-Jährige aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen war und sich im gleichen Kondominium in einer kleinen Erdgeschosswohnung eingemietet hatte, deren Besitzerin die Schwester seines Nachbarn Paolo Sanna ist. Wie Nachbarn berichten, sollen aus der Wohnung nie Streitigkeiten zu hören gewesen sein. Laut ersten Informationen lägen gegen Roberto Gleboni auch keine Anschuldigungen wegen häuslicher Gewalt vor. Obwohl sie offenbar getrennt lebten, hätten Roberto Gleboni und Giusi Massetti weiterhin eine Art “gemeinsames Familienleben” geführt.
“Wir hörten nie Streit. Roberto war der geselligste seiner Familie. Er blieb öfters stehen, um mit uns zu plaudern. Erst vor zwei Tagen sah ich sie zusammen, Roberto und seine Frau, als sie vom Supermarkt heimkamen, wo sie eingekauft hatten. Wegen des Gewitters konnte ich die Schüsse nicht hören. Erst als wir die Krankenwagen sahen, wurde uns bewusst, was passiert war”, erklärt ein geschockter Nachbar. “Ich bin entsetzt und ungläubig. Sie schienen ein vertrautes Paar zu sein”, pflichtet ihm eine Nachbarin bei.
Erschütternd ist, dass die älteste Tochter von Gleboni und Massetti, Martina, vor zwei Jahren die Abschlussarbeit ihres Studiums ihren Eltern gewidmet hatte. “An meine Mutter, die daran geglaubt hatte, bevor ich es tat. An meinen Vater, die größte Liebe meines Lebens”, so die Widmung.
Weit über Nuoro hinaus herrschen Entsetzen und Fassungslosigkeit. Die Frage nach dem “Warum” bleibt ohne Antwort.
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