Von: ka
Bozen – Am Berg gibt es vielfältige Risiken – geologische, wetterabhängige, mangelnde Kondition oder Vorbereitung, giftige Pflanzen, vor allem in Begleitung von Hunden Weidevieh, letzthin aber auch Großraubwild. Der Alpenverein appelliert an alle, die am Berg unterwegs sind, sich stets sorgfältig auf die Touren vorzubereiten, das Wetter zu beobachten und sich vorab über Risiken zu informieren.
So unwahrscheinlich es auch ist, beim Wandern einem Bären oder Wolf zu begegnen, so gefährlich kann es werden, wenn es zu einem Bärenangriff kommt. Südtirols Bären- und Wolfsgebiete werden monitoriert, bestätigte Sichtungen regelmäßig auf der Seite des Amtes für Wildtiermanagement des Landes. veröffentlicht.
Bären sind Einzelgänger und meist dämmerungs- oder nachtaktiv. In Südtirol werden sie sporadisch nachgewiesen, vor allem im Grenzgebiet zum Trentino entlang des Mendelkamms über das Ultental bis in den Vinschgau, am Ritten oder im Pustertal. Die Tiere meiden in der Regel den Menschen und nehmen meist von selbst Abstand. Gefährlich sind vor allem Muttertiere, wenn sie mit ihren Jungen unterwegs sind. Wer sich ruhig verhält, dem Tier und vor allem Jungtieren nicht zu nahekommt und sie nicht bedrängt, minimiert das Risiko auf ein Minimum. „Wichtig ist es, dem Bären Gelegenheit zu geben, sich zurückzuziehen. Man sollte langsam gehen oder sich rückwärts entfernen, ohne zu laufen oder zu schreien“, sagt Klaus Bliem, Leiter des AVS-Referats für Natur und Umwelt. Essensreste locken Bären an – deshalb sollten sie keinesfalls im Wald zurückgelassen werden. Veranstalter von Zelt- und Hüttenlagern sollten daran denken, Lebensmittel bärensicher zu verstauen. Werden Lebensmittel im Freien gelagert, sollten sie hoch an einem Baum aufgehängt werden und möglichst dicht verpackt werden, damit kein Geruch nach außen dringt. Eine andere Möglichkeit ist, das Versorgungszelt mit Sicherheitsabstand von den Schlafzelten aufzustellen und das Versorgungszelt mit einem Elektrozaun zu sichern – wie es Imker bei Bienenstöcken machen. Auch dem Kompost sollte Aufmerksamkeit gelten: Er sollte keinesfalls in unmittelbarer Nähe des Zeltlagers entsorgt werden, sondern in mindestens 200 bis 300 Metern Abstand.
Auch Wölfe leben meist unauffällig in Gegenden, wo sie Rückzugsorte haben – in Tallagen und auch am Berg. Im Jahr 2023 wurden 39 verschiedene Individuen in Südtirol genetisch bestätigt, in mehreren Gebieten des Landes sind inzwischen Rudel ansässig. „Wölfe sind scheue Tiere und meiden in der Regel den Kontakt mit Menschen – gefährlich sind Wölfe in erster Linie für Weidetiere“, erklärt Bliem. Die Sichtung eines Wolfs ist kein Grund zur Sorge: Ruhig bleiben, Abstand wahren und dem Tier nicht folgen. Hunde sollten grundsätzlich an der Leine geführt werden, da sie Konflikte provozieren können.
Wer Großraubwild beobachtet, Bären oder Wölfen begegnet oder sie fotografiert, sollte das dem Forstdienst melden.
Verhaltenstipps bei Begegnungen mit dem Wolf oder Wandern im Bärengebiet gibt es auf der Homepage des AVS auch zum Download.
Aktuell sind 12 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen