18-Jähriger von Gleichaltrigen ermordet, zerstückelt und verscharrt – VIDEO

Unglaublich brutaler Mord schockt Sardinien

Donnerstag, 18. Oktober 2018 | 07:15 Uhr

Macomer/Ghilarza – In den frühen Morgenstunden des Mittwochs zogen Carabinieri und Feuerwehrleute aus, um im Umland von Ghilarza, einer kleinen Ortschaft im Norden von Sardinien nach der Leiche des seit 11. September verschwundenen Manuel Careddu zu graben. Genau an jener Stelle, die den Carabinieri von einem der am 11. Oktober festgenommenen Mörder gezeigt worden war, entdeckten die Feuerwehrleute schließlich die unter einem halben Meter Erde verscharrten, traurigen Überreste des 18-jährigen, jungen Mannes aus der nicht weit vom Fundort entfernten Ortschaft Macomer. Wie erste Ermittlungen ergaben, war Manuel Careddu vermutlich noch am Tag seines Verschwindens wegen weniger Hundert Euro nicht bezahlter Drogendosen von seinen „Freunden“ ermordet und zerstückelt worden.

ANSA

In den Tagen nach seinem spurlosen Verschwinden war nach dem 18-Jährigen intensiv gesucht worden, aber je länger die Suche andauerte, desto mehr kamen die Ordnungskräfte zur Einsicht, dass Manuel Careddu wahrscheinlich einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen war. Nach und nach gelang es den Carabinieri und der Staatsanwaltschaft, die letzten Stunden im Leben von Manuel Careddu zu rekonstruieren. Am 11. September fuhr der 18-Jährige, der in der Umgebung unter Konsumenten als kleiner Händler von Haschisch bekannt war, in die nahe Ortschaft Abbasanta, um dort eine Gruppe von „Freunden“ zu treffen, die einige Dosen Marihuana – es ging um weniger als 500 Euro – noch nicht bezahlt hatten. Aber das war – wie sich später herausstellen sollte – eine Falle. Careddu wurde von der fünfköpfigen Gruppe eingeladen, zu ihnen ins Auto zu steigen und mit ihnen zum Omodeo-See zu fahren. In dieser einsamen Gegend weitab von neugierigen Blicken wurde – so die Vermutung der Carabinieri – Manuel Careddu mit einer Schaufel erschlagen.

Erst nachdem die Fünf die Leiche zerstückelt hatten, brachten sie sie zum späteren Fundort, der sich auf einem Grundstück befindet, das der Familie des 20-jährigen Christian Fodde – einer der wegen Mordes festgenommen „Freunde“ von Manuel Careddu – gehört.

ANSA

In den Wochen nach dem Verschwinden ihres Sohnes richtete die Mutter von Manuel Careddu an alle „Wissenden“ immer wieder Appelle, endlich mit der Wahrheit herauszurücken. Aber alles Flehen der Mutter half nichts. Die fünf „Freunde“ hingegen kehrten in der Hoffnung, dass niemand ihnen auf die Schliche kommen könne, in ihr Alltagsleben zurück.

Aber die Welt im Norden Sardiniens ist klein und mit der Zeit tauchten erste Gerüchte auf. Es war gerade die Mutter des 18-Jährigen, die mit ihren Aussagen eine erste Spur zu der fünfköpfigen Gruppe legte. Aber erst nach einem von einer Abhörwanze, welche im Auto des Vaters von einem der Mörder platziert worden war, aufgenommenen Gespräch nahmen die Ermittlungen eine überraschende Wendung. Nicht zuletzt, weil die Gruppe angeblich auch vorhatte, die Mutter von Careddu, Fabiola Balardi, zu ermorden, entschlossen sich die Carabinieri zu einem zeitnahen Zugriff.

ANSA/Manuel Careddu

Neben dem bereits erwähnten 20-jährigen Christian Fodde, verhafteten die Beamten auch seine gleichaltrigen „Freunde“ Matteo Satta und Rinaldo Carta. Zu diesen drei erwachsenen Tätern gesellten sich auch der 17-jährige C.N. sowie die ebenfalls 17-jährige Jugendliche G.C.. Gerade die 17-Jährige aus Abbasanta soll in den Verdacht stehen, den ganzen Mordplan entworfen zu haben. Mit der ungeheuren Beweislast konfrontiert brachen die Fünf in den anschließenden Verhören zusammen. Sie wiesen die Carabinieri auch auf jenen ganz bestimmten Ort hin, wo sie die zerstückelte Leiche ihres Opfers verscharrt hatten.

Sardinien steht unter Schock. Viele Menschen fragen sich, was in dieser beschaulichen Gegend im Norden der Insel passiert ist, dass fünf junge Menschen – darunter zwei Minderjährige – ihren kleinen Drogenlieferanten wegen weniger Hundert Euro auf brutalste Weise ermorden.

Von: ka