Sie bekamen 10 Euro pro Stunde – VIDEO

Unglaublich: Feuerwehrleute legen Feuer, um Prämien einzustreichen

Mittwoch, 09. August 2017 | 07:08 Uhr

Santa Croce Camerina/Ragusa – Der Polizei von Ragusa gelang es, einer Bande von Brandstiftern, die im Jahr 2015 Dutzende von Bränden gelegt hatte, auf die Spur zu kommen. Als die Polizisten die Identität der Täter feststellten, war die Überraschung groß. Bei den Brandstiftern handelte es sich um die Wehrmänner einer 15-köpfigen Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr von Santa Croce Camerina.

Auf die Schliche kamen die Ordnungshüter der Bande, weil ihnen aufgefallen war, dass jene Feuerwehrmannschaft dreimal so viel Einsätze zu bewältigen hatte, als ihre Kollegen. Für die Wehrmänner der Mannschaft waren die vielen Brände und die daraus resultierenden Einsätze ein Riesengeschäft, weil sie vom Staat als Prämie einen Stundenlohn von 10 Euro einstrichen. Wie die Beamten ermitteln konnten, war die Vorgangsweise der kriminellen Wehrmänner recht simpel. Während des Turnus der Mannschaft verließ ihr Kommandant, der 42-jährige Davide Di Vita, mit einem Kleinlaster die Kaserne, um an einigen strategischen Punkten Brände zu legen. Daraufhin simulierte er Notrufe von gesichteten Feuern, woraufhin er zu seinen Wehrmännern zurückkehrte, um den Feuerwehreinsatz zu leiten und das Feuer zu löschen. Eine andere und weniger auffällige Methode war, Angehörige und Freunde der Wehrmänner dazu einzusetzen, Brände zu melden.

YouTube/poliziadistato-L’operazione Efesto della squadra mobile di Ragusa

In einigen Fällen besaßen die Wehrmänner sogar die Frechheit, mit ihren Einsatzfahrzeugen in der Nähe der gelegten Brände auf den Einsatzbefehl der Zentrale und Leitstelle von Ragusa zu warten. So waren die Betrüger sicher, als Erste den Brandort zu erreichen und die Prämie zu ergattern. Dank den Ermittlungen des mobilen Einsatzkommandos der Polizei von Ragusa, das die Einsatzfahrzeuge der Wehr mit GPS-Geräten versehen hatte, konnte auch dieser besonders dreiste Betrug festgestellt werden. Weitere Ermittlungen – unter anderem abgehörte Telefongespräche – offenbarten den Ermittlern das ganze Ausmaß des betrügerischen Treibens der „Feuerwehrmänner“.

Zum Verhör in die Quästur geladen und mit der immensen Beweislast konfrontiert, gaben die Wehrmänner ihre Verantwortung für die begangenen Taten zu. Der Kommandant der Löschmannschaft, Davide Di Vita, der als Kopf der Bande gilt, wurde verhaftet. Die 14 Mitglieder seiner Mannschaft hingegen wurden auf freiem Fuß angezeigt. Davide Di Vita und seine 14 „Kollegen“ werden sich in naher Zukunft wegen verschiedener Vergehen wie Brandstiftung und Betrug zum Schaden des Staates verantworten müssen.

Bei den echten Feuerwehrleuten Italiens ist der Frust groß, weil das unlautere Verhalten dieser Mannschaft ihr Ansehen zu Unrecht in Verruf bringt.

YouTube/poliziadistato-L’operazione Efesto della squadra mobile di Ragusa

Von: ka