Finanzwache stoppt zu Tankfahrzeug umgebauten Lieferwagen

Unglaublich: „Fliegender Tankwart“ mit Lieferung frei Haus – VIDEO

Mittwoch, 11. Oktober 2017 | 07:21 Uhr

Carinola – Einen nahezu unglaublichen illegalen Treibstoffhandel deckte die Finanzwache von Neapel auf. Die Beamten der Finanzpolizei hielten einen zu einem Tankwagen umgebauten Kleinbus auf, der von Kunde zu Kunde fuhr, um diese sehr preisgünstig mit Diesel zu versorgen. Der „fliegende Tankwart“ und sein letzter Kunde wurden angezeigt.

Der ganz besonders findige Kriminelle hatte die unglaubliche Idee, illegal erworbenen Treibstoff in Bargeld zu verwandeln. Der Mann baute dazu in einem Kleinbus der Marke Fiat Scudo einen 1.000 Liter Treibstoff fassenden Tank ein. Wie bei einer echten Tankstelle rüstete er sein „Tankfahrzeug“ mit einer Zapfsäule und einem Literzähler aus, sodass dem illegalen Verkauf von Diesel nichts mehr im Wege stand. Für lange Zeit ungestört, zog der Fahrer mit seiner „mobilen Tankstelle“ in der Provinz Caserta in der süditalienischen Region Kampanien seine Runden und versorgte an ausgesuchten Plätzen seine Kunden mit preisgünstigem Treibstoff. Manche Autofahrer betankte er sogar direkt vor deren Haustür.

Twitter/Caserta

Erst die Finanzpolizei von Neapel kam ihm auf die Schliche. Während ihres normalen Streifendienstes fiel den Beamten ein Kleinbus auf, der, obwohl nur ein Fahrer am Steuer saß, sehr langsam und mit einem mit einer hohen Drehzahl „gequälten“ Motor auf der Straße fuhr. Die Beamten verfolgten das Fahrzeug bis zu einem Platz in der Gemeinde Carinola, wo der Fahrer des verdächtigen Fiat Scudo stehen blieb, um auf einen Kunden zu warten. Als die Finanzpolizisten sahen, dass vom „Kleinbus“ aus ein Auto betankt wurde, griffen sie ein und machten dem illegalen Treiben ein Ende.

Die Finanzer zeigten sowohl den „Tankwart“ als auch seinen letzten Kunden an und beschlagnahmten nicht weniger als 800 Liter Diesel, welche sich immer noch im Tank befanden. Als die Beamten die „Zapfsäule“ und den Literzähler untersuchten, fanden sie heraus, dass der Tank schon Tausende Male angezapft worden war. Laut einer ersten Schätzung der hinterzogenen Treibstoffsteuern soll sich der Schaden für die italienische Staatskasse auf mindestens eine halbe Million Euro beziffern.

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In jedem Fall ist es mit dem billigen Tanken vorbei. Der „fliegende Tankwart“ als auch sein letzter Kunde werden sich vor Gericht wegen Steuerhinterziehung verantworten müssen. Die Herkunft des Treibstoffs ist derzeit noch Gegenstand vor Ermittlungen.

Von: ka