Ein Mailänder und zwei Piemontesen von Carabinieri angezeigt

Unglaublich makaber: Handel mit menschlichen Skeletten aufgedeckt

Sonntag, 09. September 2018 | 08:13 Uhr

Mailand – Den Carabinieri von Mailand gelang es, einen schwunghaften Handel mit menschlichen Schädeln und anderen Skelettteilen aufzudecken. Drei bisher unbescholtene Männer, einer aus Mailand und die anderen zwei aus der Nachbarregion Piemont, wurden von den Carabinieri wegen Handels von menschlichen Überresten auf freiem Fuß angezeigt.

Es war der vergangene 28. August, als Angestellte des Verteilungszentrums des Paketzustelldienstes Ups in der Mailänder Via Fantoli eine makabere Entdeckung machten. Als sie ein größeres Paket durch das Röntgengerät schoben, war auf dem Kontrollbildschirm ein menschlicher Schädel zu sehen. Bei der Öffnung des Paketes, das für eine Anschrift in der kalifornischen Metropole San Francisco bestimmt war, kam heraus, dass es sich um keine Nachbildung oder ein Kunstobjekt, sondern um einen echten menschlichen Schädel handelte. Die geschockten Angestellten alarmierten umgehend die Carabinieri. Am nächsten Tag wurden in der gleichen Paketzentrale zwei weitere Schädel entdeckt. Auch in diesem Fall waren die Pakete mit den Schädeln vom Absender für Adressen im Ausland abgegeben worden.

Carabinieri Milano

Dank intensiver Ermittlungsarbeit, gelang es den Carabinieri, innerhalb weniger Tage die Absender ausfindig zu machen. Hinter dem „Schädelversand“ steckten drei ungefähr 40-jährige, italienische Männer, einer aus Mailand und die anderen zwei aus der Nachbarregion Piemont, die offenbar einen schwunghaften Handel mit menschlichen Skelettteilen aufziehen wollten. Die Männer – ein Ingenieur, ein Wirtschaftsberater und ein Informatiktechniker – kauften in der Tschechischen Republik über Ebay und Facebook Schädel und andere menschliche Skelettteile an und verkauften sie dann weltweit weiter. Dieser Handel war überaus lukrativ. Für einen gut erhaltenen Schädel, den sie für 600 Euro an ihre Abnehmer – vor allem Amerikaner und Schweizer – weiterverkauften, zahlten die drei an ihrem tschechischen Lieferanten lediglich 100 Euro.

Die Wohnungen der drei „Schädelhändler“ wurden daraufhin einer Hausdurchsuchung unterzogen. Dabei kamen insgesamt neun weitere Schädel, zwei vollständige menschliche Skelette, mehrere Skelettteile menschlicher Extremitäten sowie mehrere menschliche Becken ans Tageslicht. Die menschlichen Überreste wurden von den Carabinieri beschlagnahmt und dem Labor für forensische Medizin der Universität von Mailand übergeben, wo sie genau untersucht und ihr Alter bestimmt werden sollen. Die drei Männer hingegen wurden wegen Handels von menschlichen Überresten – eine Straftat, die laut Gesetz verboten ist und im Falle von Zuwiderhandeln eine Verwaltungsstrafe vorsieht – auf freiem Fuß angezeigt.

 

 

Von: ka