Nino Cartabellotta geht mit Dekret hart ins Gericht – VIDEO

„Unzureichende Maßnahmen, die Ergebnis eines politischen Kompromisses sind“

Freitag, 07. Januar 2022 | 08:09 Uhr

Rom – Das von der römischen Regierung am Mittwochabend verabschiedete Gesetzesdekret, mit dem unter anderem die Impfpflicht für über 50-Jährige eingeführt wird, stößt nicht nur bei den Impfgegnern, sondern auch bei einigen Experten auf heftige Kritik. Zu diesen Stimmen gehört auch der Präsident der medizinischen Forschungsstiftung „Gimbe“, Nino Cartabellotta.

Gerade mit Blick auf die explodierenden Infektionszahlen und die zunehmende Belastung der Krankenhäuser – so Nino Cartabellotta – seien die getroffenen Maßnahmen zu halbherzig und kämen zu spät. „Die Maßnahmen sind unzureichend und das Ergebnis eines politischen Kompromisses“, so das harte Urteil des Präsidenten der medizinischen Forschungsstiftung „Gimbe“.

GIMBE/Nino Cartabellotta

„In der letzten Woche beobachteten wir eine explosionsartige Zunahme neuer Coronafälle. Insgesamt wurden mehr als 810.000 Neuinfektionen gezählt, was gegenüber der Vorwoche einen Anstieg von 153 Prozent bedeutet“, so die medizinische Forschungsstiftung „Gimbe“ in ihrem wöchentlichen Bericht.

In der Woche vom 29. Dezember bis 4. Januar wurden im Vergleich zur Vorwoche auch die Verdoppelung der Anzahl der aktuell positiven Fälle – von 598.868 auf 1.265.297 – sowie ein Anstieg der Todesfälle um 8,9 Prozent – von 1.012 auf 1.102 – verzeichnet. Die Tatsache, dass im selben Zeitraum die stationären Aufnahmen mit Symptomen und die Verlegungen auf die Intensivstationen jeweils um 28 und 21,6 Prozent anstiegen, verdeutlicht, dass der Druck auf die Krankenhäuser stark zunimmt.

GIMBE

Mit Blick auf diese Zahlen und die allgemeine Entwicklung der Coronalage hält der Präsident der medizinischen Forschungsstiftung „Gimbe“, Nino Cartabellotta, die von der römischen Regierung am Mittwochabend verabschiedeten Maßnahmen für völlig unzureichend.

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Posted by Tg3 on Thursday, January 6, 2022

„Leider sind die neuen Maßnahmen, die der Ministerrat beschlossen hat, eher das Ergebnis politischer Kompromisse als eine mutige Strategie zur Bekämpfung der Pandemie. Sie stellen ein Paket unzureichender und verspäteter „warmer Streicheleinheiten“ dar, die den bürokratischen Aufwand erhöhen und die politische Einigkeit vor medizinischen und epidemiologischen Notwendigkeiten stellen. Zudem wird zum wiederholten Male auf die Widerstandsfähigkeit der Krankenhäuser und des Gesundheitspersonals gesetzt, die bereits heute am Ende ihrer Kräfte sind“, geht Nino Cartabellotta mit dem Gesetzesdekret hart ins Gericht.

GIMBE

„Aufgrund der unbekannten Zahl der ausgenommenen Personen sind die Auswirkungen der auf die über 50-Jährigen beschränkten Impfpflicht nicht vorhersehbar. Da er erst am 15. Februar in Kraft treten wird, wird der Super-Green-Pass für Arbeitnehmer über 50 kurzfristig völlig wirkungslos sein“, so Nino Cartabellotta, der auch die zu geringen Sanktionen kritisiert.

GIMBE/Nino Cartabellotta

Der Präsident der medizinischen Forschungsstiftung „Gimbe“ meint auch, dass die für die Schulen getroffenen Maßnahmen zu lasch seien, um das angestrebte Ziel der Verhinderung des Fernunterrichts zu erreichen. Als letzten Punkt kritisiert Nino Cartabellotta, dass die Bevölkerung nicht über die nächsten Schritte zur Eindämmung der Ansteckungswelle, die zum Ausfall der Gesundheitsdienste und zum faktischen Lockdown des Landes zu führen droht, informiert werde.

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Posted by Tg3 on Thursday, January 6, 2022

Nino Cartabellotta ist mit seiner Kritik nicht allein. Viele Mediziner zeigen sich enttäuscht darüber, dass entgegen vorherigen Plänen sowohl der Super-Green-Pass für die ganze Arbeitswelt als auch die allgemeine Impfpflicht für Volljährige am Widerstand mehrerer Minister scheiterten. Nicht wenige Experten glauben, dass die Verschärfung der Coronalage die Regierung sehr bald dazu zwingen wird, die eine oder andere Maßnahme einzuführen und sie mit harten Sanktionen durchzusetzen.

GIMBE

Andere hingegen verweisen auf den Impferfolg der „italienischen Salamitaktik“. Italien – so diese Stimmen – gehört in Europa zu jenen Staaten mit den härtesten Einschränkungen für Ungeimpfte. Die bereits bestehenden und zukünftigen Maßnahmen zusammen mit den entsprechenden Kontrollen würden bereits genügen, um „Ungeimpften das Leben zur Hölle zu machen und sie zur Impfung zu bewegen“.

Von: ka