Ex-Freund und zwei Schläger festgenommen – VIDEO

Verstörend: Ehemalige Freundin verprügeln und entstellen lassen

Donnerstag, 27. April 2023 | 08:05 Uhr

Prato – Mehr als zwei Monate nach der Tat konnte die Prügelattacke, der die 29-jährige Kellnerin Martina Mucci zum Opfer gefallen war, aufgeklärt werden.

Ihr Ex-Freund sowie jene zwei Schläger, die von ihm beauftragt worden sein sollen, die junge Frau für das Beziehungsaus zu „bestrafen“, wurden am 24. April festgenommen und in eine Haftanstalt überstellt. Martina Mucci, die beim Angriff der beiden Männer mehrere Zähne verloren und im Gesicht und an einem Auge schwere Verletzungen erlitten hatte, steht seitdem unter Schock. „Ich habe jede Nacht Albträume“, sagt die junge Frau unter Tränen.

Am 21. Februar um 2.00 Uhr in der Früh befand sich Martina Mucci gerade auf dem Heimweg von ihrer Arbeit, als es zwei dunkel gekleideten und vermummten Männern noch gelang, hinter ihr durch die Eingangstür ihres Wohnhauses in Prato zu schlüpfen, bevor sich diese schloss. Sie holten sie ein und stießen sie gegen die Treppe, sodass sie mit dem Gesicht hart aufschlug. Ohne ein Wort zu verlieren, prügelten sie mit den Fäusten auf sie ein. Anschließend traten sie noch mit den Füßen auf sie ein und versuchten dann noch, ihr mit zwei Elektrorasierern die Haare abzurasieren, was sie aber bald aufgaben. Just in dem Moment, als die beiden Unbekannten sie aus dem Gebäude schleifen wollten, bemerkte ein Nachbar das Geschehen. Das beherzte Eingreifen des Nachbarn zwang die beiden zur Flucht.

Martina Mucci war schrecklich zugerichtet. Neben dem Verlust von drei Zähnen, die die Angreifer ihr ausgeschlagen hatten, sowie Brüchen der Nase und des Kiefers hatte die Frau beim Angriff auch schwere Verletzungen im Gesicht und an einem Auge erlitten. Da es sich weniger um einen Raubüberfall, sondern vielmehr um einen gezielten Angriff gehandelt hatte, geriet bald der ehemalige Freund des Opfers, Emiliano Laurini, ins Visier der Ermittler. Emiliano Laurini und Martina Mucci, die im selben Lokal – er als Türsteher, sie als Kellnerin – gearbeitet hatten, waren eine Zeit lang ein Paar gewesen.

YouTube/Martina Mucci

Emiliano Laurini konnte aber ein Alibi vorweisen. Zur Tatzeit befand er sich in Trient. Weitergehenden Ermittlungen zufolge soll der Ex-Freund des Opfers aber zwei Schläger, Mattia Schininà und den 19-jährigen Kevin Mingoia, damit beauftragt haben, die junge Frau für das Beziehungsaus zu „bestrafen“. Während es sich Mattia Schininà um einen Boxer aus Prato handelt, gilt Kevin Mingoia, der wegen sexueller Belästigung und Raubüberfällen vorbestraft ist, im Milieu der Türsteher und Rausschmeißer als Schläger, der gegen Bezahlung für seine Auftraggeber Menschen verprügelt. Laut den Anschuldigungen der Staatsanwaltschaft soll Laurini für „diesen besonderen Auftrag“ beiden Schlägern jeweils mehrere Hundert Euro bezahlt haben. Erwiesen ist hingegen, dass Mingoia sich mit Laurini vor und nach der Tat telefonisch in Verbindung gesetzt hatte.

Laurini gilt zudem als Wiederholungstäter. Vor sechs Tagen brach er seiner neuen Freundin im Laufe eines Streits zwei Rippen. Er zwang sie dazu, den Ärzten im Krankenhaus zu erklären, dass sie gegen einen Tisch gestürzt sei. In einem abgehörten Telefongespräch brüstete er sich aber damit, „ihr es ordentlich gegeben zu haben“. Die Ermittler glauben, dass auch andere Frauen Gewaltopfer der drei Männer geworden sein könnten.

YouTube/Martina Mucci

Emiliano Laurini, Mattia Schininà und Kevin Mingoia wurden wegen schwerer Körperverletzung mit dauerhafter Entstellung des Gesichts sowie schweren Raubes festgenommen und in eine Haftanstalt überstellt. Der Staatsanwalt teilte mit, dass die belastenden Indizien und Beweise erdrückend seien.

„Ich habe seit der Tat vermutet, dass er dahintersteckt, aber ich habe gehofft, dass ich mich geirrt habe. In letzter Zeit hatten wir uns oft gestritten. Einen Monat zuvor waren mir meine Handtasche und mein Smartphone gestohlen worden. Abgesehen von einigen Ohrfeigen hatte er mir aber nichts getan“, erzählt Martina Mucci.

ANSA/Facebook Comitato tutti insieme per Martina

„Ich habe jede Nacht Albträume. Wenn der Nachbar nicht das Licht im Treppenhaus angemacht hätte, weiß ich nicht, ob ich jetzt noch hier wäre. Man hat mir geraten, einen Psychologen aufzusuchen, aber das kann ich mir nicht leisten. Die Behandlung zur Wiederherstellung meines Gebisses ist sehr teuer“, so die tieftraurige Frau. Die entsetzlichen Gesichtsmale werden Martina Mucci leider wahrscheinlich für immer an den brutalen Angriff der beiden Schläger erinnern.

 

Von: ka