Vater, Sohn und Tante von 57-jährigem Nachbarn erschossen – VIDEO

Wahnsinnige Bluttat: Wegen Parkplatzstreit drei Menschen umgebracht

Sonntag, 30. September 2018 | 08:09 Uhr

Cursi – Cursi, eine kleine Ortschaft im Salento im Süden von Apulien, war in der Nacht vom Freitag auf den Samstag Schauplatz einer unglaublichen Bluttat. Ein 57-Jähriger, der mit der Nachbarfamilie seit geraumer Zeit in Streit lag, lauerte ihr unter dem Haus auf und erschoss nacheinander den Sohn, den Vater und die Tante. Grund des Mehrfachmordes war ein Streit um die Parkplätze vor dem Haus.

„Sie parkten absichtlich ihre Autos vor meinem Haus. Ich habe mich gerächt“, so die unglaubliche Begründung für seinen Mehrfachmord, die der soeben verhaftete 57-jährige Roberto Pappadà gegenüber den Carabinieri angab.

ANSA/ UFFICIO STAMPA CARABINIERI

Der Streit zwischen Roberto Pappadà und seiner Nachbarfamilie, den Marti, hatte vor ungefähr eineinhalb Jahren begonnen. Im Laufe der Monate wurden die Spannungen zwischen dem 57-Jährigen und den Marti, in dessen Mittelpunkt meist die unter dem Haus liegenden Parkplätze standen, immer größer. Dabei wuchs anscheinend in Roberto Pappadà, der zurzeit arbeitslos ist und im Haus seine behinderte Schwester betreut, immer stärker der Drang, an der Nachbarfamilie blutige Rache zu üben.

Roberto Pappadà/ANSA/ UFFICIO STAMPA CARABINIERI

Der zuständigen Richterin Donatina Buffelli schilderte Roberto Pappadà später bis ins letzte Detail seine Wahnsinnstat. Nachdem sich der 57-Jährige eine Pistole – eine 357 Magnum – besorgt hatte, lauerte Roberto Pappadà nacheinander den Mitgliedern der Familie Marti auf. Als am Freitagabend zuerst der 36-jährige Andrea Marti und seine Verlobte in ihrem Fahrzeug auf dem Parkplatz unter dem Haus eintrafen, forderte er zuerst die junge Frau auf, umgehend den Tatort zu verlassen. In panischer Angst verständigte die geflohene, junge Frau umgehend die Carabinieri. Aber da war es bereits zu spät. Sobald Andrea Marti alleine war, gab er auf ihn aus vier Metern Entfernung zwei Schüsse ab. Von den beiden Kugeln im Kopf und in der Brust getroffen, brach der 36-Jährige leblos zusammen. Kurze Zeit darauf kamen Franco Marti, der 63-jährige Vater von Andrea, seine Frau Fernanda Quarta und die 52-jährige Maria Assunta Quarta in ihrem Auto auf dem gleichen Parkplatz an. Roberto Pappadà eröffnete sofort das Feuer. Franco Marti starb im Kugelhagel noch am Tatort. Maria Assunta Quarta hingegen wurde mit schweren Schussverletzungen in das Krankenhaus eingeliefert. Die Bemühungen der Rettungskräfte waren jedoch vergeblich. Die 52-Jährige erlag im Krankenhaus von Lecce ihren schweren Verletzungen. Ihre Schwester Fernanda Quarta kam mit leichten Verletzungen davon.

ANSA/ UFFICIO STAMPA CARABINIERI

Die zusammen mit den Rettungskräften herbeigerufenen Carabinieri brauchten nicht allzu lange, den 57-jährigen Täter ausfindig zu machen. Roberto Pappadà blieb in der Nähe des Tatorts, legte die Waffe auf den Boden und ließ sich widerstandslos von den Carabinieribeamten festnehmen. Wie er später zu Protokoll gab, hatte er – so seine Ansicht – nach eineinhalb Jahren erlittener Übergriffe genug gehabt und hatte beschlossen, diesem Zustand ewiger Streitereien ein drastisches und blutiges Ende zu bereiten. Nach dem Verhör wurde Roberto Pappadà in eine Haftanstalt überstellt.

Ein weiteres Detail der Vorgeschichte des Mehrfachmordes lässt die Bluttat noch absurder erscheinen, als sie es bereits ist. Wie der Kommandant der Stadtpolizei von Cursi, Luigi Epifani, Medien gegenüber berichtete, war Pappadà vonseiten der Gemeinde und der Stadtpolizei mehrfach angeboten worden, unter seinem Haus einen Behindertenparkplatz zu schaffen. Als Pfleger seiner behinderten Schwester wäre dieser Parkplatz allein Roberto Pappadà zugutegekommen. Mit dem Hinweis, dass es unter seinem Haus bereits ohnehin ausreichend Parkplätze gäbe, hätte der 57-Jährige dieses großzügige Angebot der Gemeinde Cursi abgelehnt.

ANSA/ STEFANIA CONGEDO

 

Dieser Sachverhalt wirft viele Fragen auf. Was hat dann diese schreckliche Bluttat wirklich ausgelöst?

Diese und ähnliche Bluttaten führten in der italienischen Öffentlichkeit zu einer regen Diskussion. Einige Stimmen fragten sich, ob die gerade diskutierte Liberalisierung der Waffengesetze nicht zu einer Häufung solcher Wahnsinnstaten führen würde.

Von: ka