Er hängt für ihre Liebe und ihr Leben die Fußballschuhe an den Nagel

Wahre Liebe pur: Fußballer schenkt seiner Frau eine Niere

Samstag, 01. Oktober 2016 | 10:26 Uhr

Von: ka

 

Amaro/Friaul Julisch Venetien – Sein wichtigstes Spiel fand weder am Sonntag noch auf dem Fußballplatz statt. „Ihr glückliches Gesicht ist mehr wert als 1000 Tore“, meint Alain Schiratti.
Der 41-jährige Fußballspieler des U.S. Amaro in Friaul Julisch Venetien ist Tischler von Beruf und spielt für seine Mannschaft in der karnischen Regionalmeisterschaft. Er ist für den U.S. Amaro ein sehr wichtiger Spieler, weil er jede Saison rund 15 Tore schießt.

Da er aber sich entschlossen hatte, seiner leidenden Cristina eine Niere zu spenden, muss Alain Schiratti Abschied vom Rasen nehmen und die Fußballschuhe an den Nagel hängen. „Ich hätte nie gedacht, aus diesem Grund mit dem Fußballspielen aufzuhören, aber ich würde es ohne mit der Wimper zu zucken noch einmal tun. Ihr glückliches Gesicht ist mehr wert als 1000 Tore“, so der 41-Jährige.

Ihre Liebesgeschichte begann 1999, als sich die beiden in einer Diskothek kennenlernten. Die Liebe führte sie wenig später auch zum Altar. Ihre tiefempfundene Gemeinschaft gab ihnen auch die Kraft, der immer prekärer werdenden Gesundheit von Cristina entgegenzutreten. „Meine Frau hatte schon immer Probleme mit ihren Nieren, aber als sie mit der Dialyse begann, wurde sie immer schwächer. Als sie von einer ärztlichen Visite zurückkehrte, sagte sie, dass auch eine lebende Person ein Organ spenden könne. Ich dachte nicht zweimal darüber nach: Ich gebe es Dir“, erzählte Alain Schiratti.

Cristina sorgte sich sehr um die Gesundheit ihres Mannes und fürchtete, ihm auf dem Spielfeld nicht mehr zujubeln zu können. Es gelang ihm aber, sie von der Operation zu überzeugen, sodass am vergangenen 23. August die Transplantation einer Niere des Ehemannes zur Ehefrau über die Bühne gehen konnte. Alain freute sich über die täglichen Fortschritte, die seine Frau machte. Auch der Mann konnte relativ bald das Krankenhaus wieder verlassen, aber sein neues Leben mit nur mehr einer Niere, machte es ihm unmöglich seinen Körper zu sehr anzustrengen, um einem Ball hinterher zu laufen. Er kehrte in seine Tischlerei zurück und wird in Zukunft zusammen mit seiner Cristina die Spiele des U.S. Amaro nur mehr von der Zuschauertribüne aus verfolgen.

Beim letzten Heimspiel verabschiedete sich das Paar gemeinsam von Alains „aktiven Karriere„.

Er hat den Ball verloren, aber die Liebe seiner Frau bleibt ihm – hoffentlich noch lange – erhalten.

 

Posted by Alain Schiratti on Wednesday, January 20, 2016