65-Jähriger erleidet qualvollen Erstickungstod

Wegen ein paar Euros: Verprügelt, gefesselt und Mund zugeklebt

Montag, 30. April 2018 | 08:02 Uhr

Sant’Elpidio a Mare – Sant’Elpidio a Mare, ein Urlaubsort an der Adria in der mittelitalienischen Region Marken, war am Samstag Schauplatz eines brutalen Raubüberfalls mit Todesfolge. Zwei Brüder, Inhaber eines Bestattungsunternehmens, wurden von drei Männern überfallen und ausgeraubt. Für den 65-jährigen Stefano Marilungo, dem die drei Verbrecher den Mund zugeklebt hatten, kam jede Hilfe zu spät.

ANSA/GIUSEPPE ERCOLI

Es war am Samstagnachmittag kurz nach 16.00 Uhr als drei unbekannte Männer, die vorgaben, ein Begräbnis organisieren zu wollen, an der Tür des Bestattungsunternehmens „Pompe Funebri Marilungo“ klingelten. Als der 65-jährige Stefano Marilungo öffnete, griffen die drei Männer den 65-Jährigen sofort an. Sein 72-jähriger Bruder Sergio Marilungo, der zusammen mit Stefano das Bestattungsunternehmen betreibt, hörte verdächtige Geräusche und stieg von seiner Wohnung in das Büro hinunter. Dort wurde er Zeuge, wie die drei Räuber seinen Bruder brutal verprügelten und von ihm die Herausgabe von Geld und Wertgegenständen forderten. Als die beiden Brüder erwiderten, dass sie im Büro kein Geld hätten, wurden die drei Räuber noch wütender. Der 65-Jährige und der 72-Jährige wurden geschlagen und an Händen und Füßen gefesselt. Außerdem klebten die Verbrecher Stefano Marilungo mit Isolierband den Mund und das halbe Gesicht zu. Kurze Zeit später suchten die drei Männer mit wenigen Euros und zwei Goldkettchen das Weite.

ANSA/GIUSEPPE ERCOLI

Sergio Marilungo gelang es nach wenigen Minuten, sich von selbst befreien. Er stürzte ins Freie, um Passanten und Nachbarn um Hilfe zu bitten. Für seinen Bruder Stefano kam aber jede Hilfe zu spät. Den wenige Minuten später am Tatort eingetroffenen Rettungskräften blieb nur mehr die traurige Aufgabe, den Tod des 65-Jährigen festzustellen. Laut ersten Erkenntnissen des Gerichtsmediziners, der den Leichnam des Getöteten einer ersten Begutachtung unterzog, war der 65-Jährige, dessen Mund mit Isolierband zugeklebt war, vermutlich erstickt. Sergio Marilungo, der beim Überfall verletzt worden war und unter Schock stand, wurde in einem Rettungswagen behandelt. Bevor er ins Krankenhaus eingeliefert wurde, lieferte er den Carabinieri noch wertvolle Hinweise zur Identität der Täter.

ANSA/GIUSEPPE ERCOLI

Die Carabinieri nahmen umgehend die Ermittlungen auf. Ersten Vermutungen zufolge könnte das Verbrechen gegen die beiden Brüder mit einem Raubüberfall mit Todesfolge, der Mitte März verübt worden war, in direktem Zusammenhang stehen. Auch das damalige Opfer, die 79-jährige Maria Biancucci, war an Händen und Füßen gefesselt und geknebelt worden. Wie Stefano Marilungo erlag die 79-Jährige ihren beim Überfall erlittenen Verletzungen.

ANSA/GIUSEPPE ERCOLI

Wenige Stunden nach dem Überfall auf das Bestattungsunternehmen waren die Carabinieri auf den Fersen eines von drei Männern besetzten, schwarzen Fahrzeugs, ein Mercedes A Klasse, das von einer Überwachungskamera aufgenommen worden war.

Unterdessen steht der kleine, beschauliche Urlaubsort Sant’Elpidio a Mare unter Schock. „Wir fühlen uns ohnmächtig. Es geschah am helllichten Tag an einem verkehrsreichen Ort. Hier war noch nie so etwas geschehen. Wir besitzen ein umfangreiches Videoüberwachungssystem. Ich hoffe, dass die Aufnahmen den Carabinieri bei ihren Ermittlungen von Nutzen sind“, so der Bürgermeister von Sant’Elpidio a Mare.

 

Von: ka