Eine Million Euro Schaden

Wertvolle Brillengestelle teurer Marken gestohlen und verkauft

Sonntag, 23. Oktober 2016 | 10:54 Uhr

Von: ka

Lauriano/Turin/Piemont – Bereits 2014 war der Betriebsleitung des Fabrikstandorts Lauriano des Brillenherstellers Luxottica aufgefallen, dass zu viele Sonnenbrillen angeblich Fabrikationsfehler aufwiesen. Diese Brillen und Brillengestelle waren aber – wie sich später herausstellte – vollkommen fehlerlos und nur als Ausschuss deklariert worden, um sie der Produktionskette zu entziehen und zu Geld zu machen. Einer sechsköpfigen Bande aus ehemaligen und gegenwärtigen Angestellten von Luxottica gelang es mithilfe dieses Schwindels wöchentlich bis zu 120 Gestelle teurer Marken zu stehlen und sie in Italien und im Rest Europas an Optiker, die keine Fragen stellten und ein Auge zudrückten, zu günstigen Preisen zu verkaufen. Dank dieses Netzwerks aus Diebstahl und Vertrieb konnten die Kriminellen in zwei Jahren eine Million Euro verdienen.

Die Ermittlungen, die vor zwei Jahren nach der Anzeige der Verantwortlichen des Fabrikstandorts begannen, konzentrierten sich sehr bald auf einige gegenwärtige und ehemalige Angestellte von Luxottica. Die Untersuchungen führten schlussendlich zu einer Welle von Festnahmen, die zur gleichen Zeit in den Provinzen von Turin, Mailand, Venedig und Novara durchgeführt wurden. Bei den Verhafteten handelt es sich um zwei Italiener und vier rumänische Staatsbürger. Alle sechs werden sich nun wegen erschwerten Raubes, Hehlerei und Geldwäsche verantworten müssen.

 

Die kriminelle Bande, die es vor allem auf die wertvollen Brillen der Marken Prada, Rayban und Persol abgesehen hatte, soll im Luxottica-Standort von Lauriano in Piemont und in im Lager eines Transportunternehmens, das für Luxottica arbeitet, in Peschiera Borromeo bei Mailand ihrer kriminellen Tätigkeit nachgegangen sein.

Die Zerschlagung des Netzwerks gilt aus Sicht der Polizei und des Herstellers als großer Erfolg. Ob aber auch die Optiker, die zu relativ günstigen Preisen Brillengestelle aus unsicherer Herkunft erworben haben, auch mit Konsequenzen rechnen müssen, bleibt eine andere Frage.