Tod von Antonella Di Ielsi und ihrer Tochter Sara Di Vita wirft viele Fragen auf – VIDEO

„Wurde das Mehl versehentlich mit Rattengift kontaminiert?“

Mittwoch, 31. Dezember 2025 | 08:13 Uhr

Von: ka

Pietracatella/Campobasso – Der tragische Tod von Antonella Di Ielsi und ihrer 15-jährigen Tochter Sara Di Vita, die am Wochenende vermutlich an einer Lebensmittelvergiftung gestorben sind, wirft viele Fragen auf. Um die Ursache und die hohe Geschwindigkeit des plötzlichen Todes der Frau und der Jugendlichen festzustellen, ordnete die ermittelnde Staatsanwaltschaft von Campobasso die Beschlagnahme und Untersuchung aller sich in der Wohnung der Opfer befindlichen Lebensmittel an.

Im Raum steht jedoch auch der schreckliche Verdacht, dass eine Kontamination von Mehl mit Rattengift für den Tod von Antonella Di Ielsi und Sara Di Vita verantwortlich sein könnte. Da die 50-Jährige und die 15-Jährige nach zwei Untersuchungen mit der Diagnose einer einfachen Lebensmittelvergiftung und Gastroenteritis wieder aus der Notaufnahme entlassen worden waren, wurden gegen fünf Ärzte Ermittlungen eingeleitet.

Nach dem Tod von Antonella Di Ielsi und ihrer Tochter Sara Di Vita, die innerhalb weniger Stunden im Krankenhaus Cardarelli von Campobasso an den Folgen einer schweren Lebensmittelvergiftung starben, richten sich die Ermittlungen nun gegen drei Ärzte. Dabei handelt es sich um zwei Venezolaner und einen Italiener. Außerdem stehen zwei Ärzte des ärztlichen Notdienstes unter Verdacht. Die Ermittler untersuchen mehrere Tatverdachtsmomente, darunter den schwerwiegendsten Tatvorwurf des mehrfachen fahrlässigen Totschlags.

Die beiden Opfer sowie Gianni Di Vita, der Vater der Jugendlichen und Ehemann der Frau, hatten sich am Nachmittag des 25. Dezembers unwohl gefühlt. Nachdem sie zunächst den Bereitschaftsarzt und dann die Notaufnahme aufgesucht hatten, wurden sie mit der Diagnose einer einfachen Lebensmittelvergiftung bzw. Gastroenteritis wieder nach Hause geschickt. Als sie sich am Morgen des darauffolgenden Tages wegen anhaltender Beschwerden erneut in die Notaufnahme begaben, wurden sie nach der Visite erneut entlassen. Am 27. Dezember wurde Sara von einem Verwandten ins Krankenhaus gebracht. Ihr Zustand schien sehr ernst zu sein, denn sie wurde bald auf die Intensivstation verlegt. Doch alle Bemühungen, das Leben der Jugendlichen zu retten, blieben erfolglos. Sara Di Vita starb am Abend desselben Tages gegen 23.00 Uhr.

Facebook/Antonella Di Ielsi

Am selben Abend wurde auch ihre Mutter ins Krankenhaus eingeliefert. Doch wie bei ihrer Tochter kam auch bei ihr jede Hilfe zu spät. Sie starb am nächsten Tag um 11.00 Uhr, wenige Stunden nach der 15-Jährigen. Gianni Di Vita, der über dieselben Beschwerden wie seine Frau und seine jüngere Tochter klagte, musste ebenfalls stationär aufgenommen werden. Er liegt seit zwei Tagen im Krankenhaus Spallanzani in Rom und schwebt noch immer in Lebensgefahr. Neben Saras Vater wurde auch ihre volljährige Tochter, die keine Symptome zeigte, vorsorglich dorthin gebracht.

Wie der Staatsanwalt von Campobasso, Nicola D’Angelo, erklärte, soll die Untersuchung nicht nur die mögliche Verantwortung der Ärzte beleuchten, sondern auch klären, was zum „plötzlichen Tod einer 15-Jährigen und ihrer Mutter geführt hat”.

„Dazu sollen die Gründe für eine solche Virulenz aufgeklärt und der Krankheitsausbruch rekonstruiert werden, um mögliche verbleibende Auslöser zu isolieren und jede Risikodynamik zu unterbrechen. So soll sichergestellt werden, dass kein anderer Bürger in eine Tragödie dieser Art verwickelt wird”, fügte Nicola D’Angelo hinzu.

ANSA/NICOLA LANESE

Am Montag kehrten die Ermittler in das Haus der Familie zurück, in dem am 24. ein Abendessen in Anwesenheit weiterer Personen stattgefunden hatte. Zu den beschlagnahmten Lebensmitteln zählten Venusmuscheln, Miesmuscheln, Tintenfische, Stockfisch und Pilze. Diese wurden an das Zooprofilaktische Institut von Molise und an die Poliklinik Gemelli in Rom geschickt.

Gerade zu den beschlagnahmten Pilzen – es handelt sich um zertifizierte Champignons, die im Handel erhältlich sind – erklärte Giovanni Di Santo, Generaldirektor des Gesundheitsamtes der Region Molise: „Es wurden eine Reihe hochspezialisierter diagnostischer Untersuchungen eingeleitet, darunter Untersuchungen zum Giftpilz Amanita phalloides, der auch als Grüner Knollenblätterpilz bekannt ist.”

Die Aufmerksamkeit der Ermittler scheint sich vor allem auf die Mahlzeiten vom 23. Dezember zu richten. Zum Mittagessen gab es Pasta mit Tomatensoße. Was es zum Abendessen gab, ist noch unklar, da nur das Paar und die jüngere Tochter daran teilnahmen. Di Santo stellte klar, dass das medizinische Personal die in ähnlichen Fällen vorgesehenen Richtlinien und Standards befolgt habe und die Behandlung entsprechend korrekt gewesen sei. Er sprach von einer „Toxinfektion“, ohne deren Art zu spezifizieren, und führte weiter aus, dass es möglich sei, dass die Betroffenen etwas eingenommen oder eingeatmet haben, möglicherweise aus der Umgebung. Es könne sich um eine Lebensmittelvergiftung, aber auch um eine chemische Vergiftung handeln.

Die Ermittler prüfen derzeit auch, ob das Mehl versehentlich mit Rattengift kontaminiert wurde. Tatsächlich scheint es, als habe es vor einigen Wochen eine Rattenbekämpfung in der Mühle des Unternehmers Gianni Di Vita gegeben. In dieser Mühle wurde das Mehl produziert. Dies ist jedoch nur eine von mehreren Theorien. Für die Ermittlungen könnten die für Mittwoch anberaumte Autopsie der beiden Frauen sowie die toxikologischen und anderen Untersuchungen, die die Ärzte in Rom bei Gianni Di Vita durchführen werden, hilfreich sein. Einige Proben wurden an das Krankenhaus Gemelli in Rom geschickt.

Verdächtig ist insbesondere, wie schnell sich der gesundheitliche Zustand der beiden Opfer bis zum Eintreten des Todes verschlimmerte.

 

 

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