83-Jähriger kann nicht schlafen und greift zur Pistole – VIDEO

Zu viel Lärm: 67-Jähriger erschossen, Tochter und Schwiegersohn schwer verletzt

Montag, 17. Juni 2019 | 08:11 Uhr

Palma Campania – In der Ortschaft Palma Campania unweit von Neapel wurde in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag der 67-jährige Inhaber einer bekannten und bei Nachtschwärmern beliebten Chalet-Bar von einem 83-Jährigen, der sich in seiner Nachtruhe gestört fühlte, erschossen. Seine Tochter und sein Schwager erlitten schwere Schussverletzungen. Der 83-jährige Pistolenschütze wurde von den Carabinieri festgenommen.

ANSA/CESARE ABBATE

Wie in vielen anderen Orten Italiens nützen auch in der Kleinstadt Palma Campania bei Neapel jüngere und ältere Nachtschwärmer die warme Juninacht, um einen fröhlichen und ausgelassenen Samstagabend zu verbringen. Die vielleicht erste Adresse dafür ist eine bekannte und beliebte Chalet- und Musikbar in der Via Trieste im Zentrum der kampanischen Kleinstadt. Wie immer am Wochenende tönte aus dem Lokal laute Musik auf die Straße.

Weniger Freude an der ausgelassenen Feierlaune und an der Musik schien ein 83-jähriger Mann zu haben, der im ersten Stock des Gebäudes genau über der Bar wohnt. Der Pensionist konnte aufgrund des Lärms nicht einschlafen und fühlte sich in seiner Nachtruhe gestört. Er bekam einen Wutanfall, griff zu seiner halbautomatischen Pistole des Kalibers 9 der Marke „Guardian“ und lief hinunter auf die Straße. Der ältere Mann nahm sich den Inhaber des Lokals, den 67-jährigen Giuseppe Di Francesco, zur Brust und fing mit ihm, seiner Tochter und seinem Schwager, die ebenfalls im Lokal arbeiteten, einen heftigen Streit an.

Im Verlauf der Auseinandersetzung zog der ältere Mann die Waffe und gab auf die Inhaberfamilie fünf Schüsse ab. Von einigen Kugeln getroffen, brachen Giuseppe Di Francesco sowie die jungen Eheleute auf der Straße zusammen. Die Verletzten wurden von den herbeigerufenen Rettungskräften der Notrufnummer 118 erstversorgt und in die Krankenhäuser von Sarno und Nola gebracht. Für Giuseppe Di Francesco kam aber jede Hilfe zu spät. Der 67-Jährige erlag kurze Zeit nach dem Vorfall seinen schweren Schussverletzungen.

ANSA/CESARE ABBATE

Noch in der Nacht wurde der 83-Jährige, der nach den tödlichen Schüssen unter Schock stand, von den Carabinieri in seiner Wohnung festgenommen und in die Haftanstalt von Poggioreale überstellt. Dort beschlagnahmten die Carabinieribeamten auch jene Pistole, mit der er die Gewalttat verübt hatte. In der „Guardian“ befand sich noch immer eine Kugel. Außer der halbautomatischen Pistole fanden die Carabinieri ein ganzes Waffenarsenal. Neben fünf Gewehren stellten die Beamten eine Beretta „Px4 Storm“, einen Revolver sowie 290 Patronen Munition verschiedenen Kalibers sicher.

Am Sonntag nach dem Mord an dem bekannten Lokalinhaber stand ganz Palma Campania unter Schock. Die sinnlose und unglaubliche Gewalttat ließ in der italienischen Öffentlichkeit erneut die Diskussion um Waffenbesitz auflodern. Viele Leser und Kommentatoren fragen sich nicht ganz zu Unrecht, warum es einem älteren Mann, der offensichtlich die Kontrolle über sich selbst verloren hatte, erlaubt worden war, nicht nur eine Pistole, sondern ein ganzes Arsenal zu besitzen.

Von: ka