Von: mk
Bozen – Der 1. Oktober ist der Welttag der Vegetarierinnen und Vegetarien. Vegetarisch sein ist ein Trend – und es werden immer mehr, viele davon wählen auch den veganen Weg. Dafür gebe es gute Gründe, erklärt die Landtagsabgeordnete der Grünen, Brigitte Foppa:
1. Der Umwelt und dem Klima zuliebe: Der Weltklimarat IPCC geht davon aus, dass bis zu 18 Prozent der weltweiten Treibhausgase aus der Tierhaltung stammen – mehr als aus dem Verkehrssektor. Bis zu neun Kilogramm Getreide sind nötig, um ein Kilogramm Fleisch zu produzieren. Rinder und andere Wiederkäuer stoßen bei der Verdauung Methan aus, das ungefähr zwanzigmal so klimaschädlich ist wie CO2.
Weltweit werden 30 Prozent der Landfläche oder 78 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche für die Tierproduktion direkt (Weiden, 87 Prozent) und indirekt (Futtermittelanbau, 13 Prozent) genutzt.2. Der Gesundheit zuliebe: Vegetarier*innen haben eine längere Lebenserwartung, wohl auch weil sie insgesamt mehr auf einen gesunden Lebensstil achten. Vegetarier*innen sind seltener übergewichtig, sie haben meist einen niedrigeren Cholesterinspiegel, essen ballaststoffreicher und haben somit ein geringeres Darmkrebs- und Herz-Kreislaufrisiko.
3. Den Tieren zuliebe: Auch das Fleisch, das in Südtirol verarbeitet und verzehrt wird, kommt vielfach aus Massentierhaltung, in der Tiere oft zu quälenden Bedingungen gemästet werden. Tiertransporte quer durch den Kontinent und über die Weltmeere sind eine grausame Absurdität.
4. Den Mitmenschen zuliebe: Über eine Milliarde Menschen könnte ausreichend ernährt werden, wenn die Menschheit 10% weniger Fleisch essen würde, weil somit mehr Land, Wasser und Energie für die Ernährung der Menschen zur Verfügung stünde.
5. Weil’s schmeckt! Vegetarische Küche ist nicht langweilig gekochtes Gemüse. In den letzten Jahren hat sich die vegetarische und vegane Küche zu einer Genussküche entwickelt. Auch die Gastronomie sieht vegetarische Gäste mittlerweile als Herausforderer*innen, die zu neuen Kreationen und innovativen Menülösungen hinführen. Vegetarisch/Vegan ist sehr oft die bessere Variante.
Die Landtagsabgeordnete Brigitte Foppa fügt hinzu: „Ich selbst bin seit 1986 Vegetarierin, somit lebe ich schon zwei Drittel meines Lebens fleischlos. Meine Genießerseite habe ich dabei niemals abgelegt. Es gibt immer mehr Menschen, die offen sind für vegetarische und vegane Experimente. Vegetarisch sein ist keine Glaubensfrage. Jede und jeder kann vegetarisch sein, und sei es teilweise. Ich kenne Menschen die sind eben ein bisschen vegetarisch, oder versuchsweise vegetarisch, vegetarisch mit Sonntagsbraten. Alles zählt, was der Umwelt, dem Klima, den Tieren gut tut.“
Die grüne Landtagsfraktion hat in dieser Legislaturperiode zwei Beschlussanträge zu Lebensmitteln tierischer Herkunft vorgelegt. Die Grünen streben damit an, dass in den Kindergärten, Schulen und allen anderen öffentlichen Ausspeisungen klar gekennzeichnet wird, woher das verwendete Fleisch und tierische Produkte stammen.
„Für viele Eltern und Mensabesucherinnen und -besicher ist es wichtig zu wissen, welches Fleisch man isst, wenn man Fleisch ist. Und es ist ihr gutes Recht“, erklären die Grünen.