Von: mk
Bozen – „Nun haben wir es schwarz auf weiß: die Coronakrise verstärkt die Geschlechterungleichheit in der Arbeitswelt“, nimmt die SVP-Landesfrauenreferentin und Kammerabgeordnete Renate Gebhard zu den aktuellen Zahlen des italienischen Arbeitsmarktes, wie sie die Banca d’Italia gestern veröffentlicht hat, Stellung. „Kurz vor dem jährlichen Equal Pay Day ist das wahrlich keine Nachricht, die Aufbruchsstimmung und Zuversicht verbreitet.“
76.000 Arbeitsplätze haben Frauen in diesem Februar 2021 im Vergleich zum Vorjahr verloren. „Männer haben hingegen aufgeholt und verzeichnen ein Plus von 44.000“, zitiert die SVP-Landesfrauenreferentin Renate Gebhard eine aktuelle Studie, die gestern von der Banca d’Italia veröffentlicht worden ist. „Von einer Chancengleichheit am Arbeitsmarkt sind wir mit einer Differenz von 120.000 Arbeitsplätzen so weit entfernt wie schon lange nicht mehr“, bedauert Gebhard die immer weiter auseinander klaffende Schere.
„Es mag schon stimmen, dass diese Lücke auf vielerlei Faktoren zurückzuführen ist“, räumt Gebhard ein, „dennoch ist das alleinige Argument, wonach es derzeit am Arbeitsmarkt kaum Nachfrage für Mitarbeiterinnen in vielen doch typischen Frauenberufen gäbe, zu schwach.“ Die Entwicklung stimmt die SVP-Landesfrauenreferentin vielmehr deshalb nachdenklich, weil die sinkende Frauenbeschäftigung gerade in der Coronakrise die Schwierigkeiten von Vereinbarkeit von Familie und Beruf einmal mehr offenlegt. „Es sind dies Herausforderungen vieler Familien, die auf Kosten der Frauen in der Arbeitswelt gehen“, so Gebhard, „und das mit weitreichenden Folgen, die wir erst in einigen Jahren und Jahrzehnten spüren werden: Abhängigkeit und Altersarmut.“
„Bis zum diesjährigen Equal Pay Day ist es noch einige Wochen hin“, bemerkt Renate Gebhard. „Wenn dieser Tag auch in erster Linie auf die Gehaltslücke zwischen den Geschlechtern aufmerksam machen soll, so schließt dies eine Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt mit ein – und dafür ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf Voraussetzung“, so Gebhard. „Klarer kann man im Grunde gar nicht herunter brechen, wo es letztendlich hackt und weshalb Frauen und Männer in der Arbeitswelt nicht gleich sind – also packen wir es an und fordern einmal mehr ein, was wir brauchen um Familie und Job unter einen Hut zu bringen.“