Neue Bahnlinie Meran/Bozen erhitzt die Gemüter

“Alfreider und Dejaco über Monsterprojekt entsetzt?”

Samstag, 08. April 2023 | 08:31 Uhr

Terlan – Die Planungen für die neue Bahnlinie zwischen Bozen und Meran erhitzt die Gemüter. Die „Arbeitsgruppe für eine attraktive und nachhaltige Bahnlinie Bozen – Meran“ meldet sich nun in einer Pressemitteilung zu Wort: Die Mitglieder der Gruppe sprechen von einer “Überdimensionierung” und einen “völlig neuen Trassenverlauf”.

“Beim letzten Treffen des Institutionellen Tisches zeigten sich die Anwesenden entsetzt über die vorgelegten Dokumente der RFI zum zweigleisigen Ausbau der Bahnlinie Bozen Meran. Diese weisen einen völlig neuen Trassenverlauf durchs Etschtal auf, die zum größten Teil fern ab der heutigen Bahnlinie liegt und einen nicht wiedergutzumachenden Einschnitt ins Landschaftsbild des Etschtals, dessen Natur, Infrastruktur und Gegebenheiten vorsieht.” Selbst Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider und STA-Direktor Joachim Dejaco sollen sich laut Aussagen einiger Anwesender sehr besorgt über das Ergebnis gezeigt haben, so die Arbeitsgruppe.

“Wir Mitglieder der ‘Arbeitsgruppe für eine attraktive und nachhaltige Bahnlinie Bozen – Meran’ haben bereits seit über einem halben Jahr mit den uns vorliegenden Unterlagen alle politischen Kräfte auf Landes- und Gemeindeebene über die wahren Ausmaße und überdimensionierten Planungen dieses Projektes in Kenntnis gesetzt. Bereits bei der ersten Sitzung mit STA und RFI, als wir noch an der Diskussion teilnehmen durften, wurde uns unmissverständlich mitgeteilt, dass der Streckenverlauf laut Studie vom Land stamme und der RFI als Planungsvorgabe übergeben worden sei und nunmehr dem nationalen Interesse unterliege. Wohlgemerkt geht es hier um jene Studie aus dem Jahr 2019-2020, die einen zum größten Teil neuen Trassenverlauf vorsieht, der zudem, Aussage Herr Joachim Dejaco, nicht mehr verhandelbar sei”, heißt es weiter.

“Wenn sich die Verantwortlichen des Landes jetzt überrascht über die vorliegenden ‘ersten Arbeitsunterlagen für den zweigleisigen Ausbau der Meraner Bahnlinie’ zeigen und einen ‘Optimierungsprozess’ starten wollen, um ‘die bestmögliche Variante für die neue Trasse zu finden’ (laut Aussendung des Landespresseamtes vom 05.04.2023), so ist das schlicht heuchlerisch: Damit soll die RFI frühzeitig zum Sündenbock gemacht werden, um sich nicht über das selbst in Auftrag gegebene Monsterprojekt in der Öffentlichkeit rechtfertigen zu müssen”, meint die Arbeitsgruppe.

“Wir fordern daher den Landeshauptmann Arno Kompatscher auf, jegliche Planung für das Monsterprojekt sofort einzustellen und gleichzeitig schnellstmöglich den Auftrag zu erteilen, mit der Planung einer nachhaltigen und attraktiven Bahnlinie Bozen – Meran zu beginnen, die die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigt und den Bedürfnissen der Bevölkerung entspricht. Denn eine Modernisierung der Bahnstrecke auf der bestehenden Trasse ist nachhaltiger und attraktiver als eine komplette Neutrassierung mit neuen Etschbrücken und Bahnhöfen außerhalb der Ortschaften, schonender für die Umwelt, günstiger für den Steuerzahler und vor allem schneller verfügbar für den Pendler”, so die „Arbeitsgruppe für eine attraktive und nachhaltige Bahnlinie Bozen – Meran“

Von: luk

Bezirk: Bozen, Burggrafenamt