Von: mk
Bozen – Ob Skilehrer, die Diplome in Empfang nehmen; Beamte, die erklären, wie viel Wasser im Schnee ist; oder der Landeshauptmann, der die Beschlüsse seiner Regierung erläutert – das Land veröffentlicht regelmäßig Filme auf YouTube und Facebook. So weit, so gut. Der Haken: Die Beiträge will kaum jemand sehen. Bezahlt werden müssen sie natürlich trotzdem. Und das so viel wie nie!
Auf Anfrage der Süd-Tiroler Freiheit ließ Landeshauptmann Kompatscher wissen, dass im Jahr 2018 über 113.000 Euro für die Social-Media-Filme ausgegeben wurden. Zwei Jahre vorher waren es noch 60.000 Euro.
Für die Süd-Tiroler Freiheit ist dies eine stolze Summe, vor allem, wenn man sie in Relation zu den Zugriffszahlen setzt. „Die deutschen und italienischen YouTube-Kanäle des Landes zählen zusammen gerade einmal 1.000 Abonnenten. Die Videos auf dem deutschen Kanal wurden in den letzten zwölf Monaten nur knapp 114.000 Mal abgerufen“, zeigt Stefan Zelger von der Landesleitung der Bewegung auf. „Und über 80 Prozent der Aufrufe gehen auf nur zwei Videos über Verhalten bei Herzinfarkt zurück. Eine desaströse Bilanz für einen Videokanal!“ Die 33 neuen Videos in diesem Jahr wurden im Schnitt nur 132 Mal angesehen.
Ein annehmbares Kosten-Nutzen-Verhältnis ist für die Süd-Tiroler Freiheit angesichts dieser Zahlen nicht gegeben. Die Bewegung fordert in einer Aussendung daher mehr Augenmaß bei solchen Produktionen und die Erstellung – wenn überhaupt – durch das interne Landespresseamt.