FDachverband gratuliert

Bandiera verde – Nosc Cunfin erhält italienweite Anerkennung

Freitag, 09. Mai 2025 | 16:40 Uhr

Von: mk

Gröden/ Orta S. Giulio – Kürzlich gab es für die Grödner Bürgerinitiative Nosc Cunfin freudige Kunde aus dem Piemont. Legambiente verlieh im Rahmen einer Feier in Orta S. Giulio beim Ortasee der Gruppe Nosc Cunfin die „Bandiera Verde 2025“ und würdigte damit deren immensen Einsatz zum Schutz des Gebietes rund um den Langkofel.

In Südtirol erreichte die Initiative Nosc Cunfin durch eine Reihe von Veranstaltungen große Bekanntheit: Es gab in den vergangenen fünf Jahren zahlreiche Treffen mit Expertinnen und Experten, Umweltschutzgruppen und Politkern auf Gemeinde- und Landesebene. Den größten Erfolg fuhr die Gruppe mit einer Online-Petition zum Schutz der Langkofelgruppe ein: „Über 70.000 Menschen unterstützten mit ihrer Unterschrift unser Anliegen“, sagen Heidi Stuffer und Karl Heinz Dejori, welche für die Gruppe die Ehrung entgegennahmen.

Seit Jahren und Jahrzehnten versuchen Teile der Seilbahnwirtschaft, die Seiser Alm und Monte Pana mit einer Seilbahn über die Cunfinböden zu verbinden. Damit hätten die Kastelruther Schitouristen einen direkten Zugang zum Grödner Schikarussell, was anscheinend angesichts der Erderhitzung von der Kastelruther Tourismusindustrie als notwendig erachtet wird: Denn auf der Seiser Alm wird es über kurz oder lang wegen der höheren Wintertemperaturen schwieriger werden, ausreichend Kunstschnee zu produzieren.

Die Cunfinböden, welche die letzte Ruhezone im Gebiet des Langkofels ist, würden die Störung durch eine Seilbahn nicht schadlos überstehen. „Seiser Alm und Gröden sind bereits heute stark industriell überprägt und im Sommer als auch im Winter Tummelplatz unzähliger Touristen. Allein die Cunfinböden sind noch ein Refugium für ruhesuchende Wildtiere und für Menschen, die diese ursprüngliche Landschaft in ihrer Schönheit und Harmonie zu schätzen wissen“, so die Vertreter der Initiative.

Durch den zähen und langjährigen Einsatz der Gruppe Nosc Cunfin, schreibt Legambiente, habe sich in Gröden die allgemeine Stimmung gegen das Seilbahnprojekt gewandt. Die drei Grödner Gemeinden sprachen sich mittlerweile auch politisch dagegen aus. Allein die Gemeinde Kastelruth pocht noch immer auf das Projekt. Legambiente prämiert Nosc Cunfin für das selbstlose und couragierte Engagement.

Darüber hinaus spielte Nosc Cunfin eine entscheidende Rolle bei der Aufdeckung des Umweltfrevels in der Steinernen Stadt: Lift- und Schipistenbetreiber bauten klammheimlich und gesetzeswidrig einen Schiweg durch das Naturdenkmal Steinerne Stadt und hofften wohl, damit durchzukommen. Nosc Cunfin stellte sich mit dem CAI Alto Adige und anderen Alpin- und Umweltorganisationen dagegen und gemeinsam erreichten sie die Sanktionierung dieser Zerstörung.

„Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz gratuliert der Gruppe Nosc Cunfin ganz herzlich zu dieser schönen Auszeichnung und bedankt sich bei allen Organisationen, denen der Schutz der Langkofelgruppe ein Herzensanliegen ist“, teilt die Vorsitzende Elisabeth Ladinser freudig mit.

Bezirk: Salten/Schlern

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