"Außergewöhnliches Jahr in puncto Baufortschritt"

BBT: Vortriebe der Haupttunnel im Baulos „Sillschlucht-Pfons“ sind abgeschlossen

Dienstag, 11. November 2025 | 16:52 Uhr

Von: mk

Innsbruck – Im österreichischen Baulos „H41 SillschluchtPfons“ wurde heute im Beisein des Tiroler Mobilitätslandesrats René Zumtobel, des Vorstands der BBT SE und der bauausführenden Unternehmen der Abschluss der Vortriebsarbeiten in den Haupttunneln gefeiert. Insgesamt sind bereits rund 90 Prozent der Vortriebsarbeiten im BBT abgeschlossen.

Gut einen Monat nach der Ankunft der Tunnelbohrmaschine „Lilia“ im Gemeindegebiet von Navis am 6. Oktober wurde nahe der Europabrücke, in der Tübbinghalle auf der Baustellenfläche, im Beisein des Tiroler Mobilitätslandesrats René Zumtobel, der Führungsspitze der BBT SE sowie der bauausführenden Unternehmen der Abschluss aller Vortriebe der Haupttunnelabschnitte dieses Bauloses gefeiert.

Um diesen wichtigen Etappenerfolg zu feiern, waren auch die Schülerinnen und Schüler der Volksschule St. Peter/Ellbögen und der Mittelschule Matrei anwesend. Sie hatten im Frühsommer 2023 die Namen „Lilia” und „Ida” für die beiden TBM dieses Bauloses ausgewählt.

„Für den Brenner Basistunnel war 2025 ein außergewöhnliches Jahr in puncto Baufortschritt. Nicht nur die beiden TBM dieses Bauloses, Ida und Lilia, sondern auch die TBM Flavia im Baulos Mauls haben ihre Vortriebe erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Durchbruch des Erkundungsstollens erlebte das Projekt einen seiner bisher bedeutendsten Momente“, betonten die beiden BBT-Vorstände Umberto Lebruto und Martin Gradnitzer im Rahmen der Feier.

„Mit der Ankunft von Lilia, wird ein weiterer Meilenstein beim Bau des Brenner Basistunnels erreicht. Für das Baulos H41 endet mit dem Abschluss der Vortriebsarbeiten ein großes Kapitel. In den nächsten Jahren geht es nun an den weiteren Ausbau und die finale Fertigstellung dieses Tunnelabschnitts zwischen der Sillschlucht bei Innsbruck und Pfons. Mein Dank gilt allen, die an diesem Zukunftsprojekt mitarbeiten und tagtäglich an unserem gemeinsamen Ziel, der Inbetriebnahme im Jahr 2032, weiterführen“, kommentierte der Tiroler Mobilitätslandesrat René Zumtobel.

„Ich freue mich besonders darüber, dass die Kinder der Volksschulen St. Peter-Ellbögen und der Mittelschule Matrei unsere beiden Tunnelbohrmaschinen von Anfang an mit so viel Begeisterung begleitet haben. Sogar im Werk Ahrental, wo heute unsere Feier stattfindet, haben sie selbst Tübbinge bemalt. Ihre Begeisterung zeigt eindrucksvoll, wie sehr dieses Eisenbahnprojekt Menschen jeden Alters in der Region verbindet“, freut sich Romed Insam, Projektleiter des BBT, über die Teilnahme der Kinder an den Feierlichkeiten.

Auch Harald Goldberger, Technischer Geschäftsführer der ARGE H41 von Implenia, zeigte sich sehr erfreut über den erfolgreichen Abschluss des Vortriebs der Haupttunnelröhren: „Unser Team hat diesen wichtigen Meilenstein mit großem Einsatz, Fachkompetenz und dank hervorragender Zusammenarbeit erreicht. Dafür gebührt speziell unseren Mineuren höchster Respekt. Wir sind stolz auf diese Leistung und darauf, dass wir zu diesem nachhaltigen Infrastrukturprojekt für die künftige Mobilität Europas beitragen durften. Herzliche Gratulation und Glück auf!”

Rund 90 Prozent der Vortriebe im BBT sind bereits abgeschlossen

Nach der Fertigstellung der ersten grenzüberschreitenden Verbindung des BBT im Erkundungsstollen am 18. September und der Ankunft der TBM Ida und Lilia im August bzw. Oktober sind die Vortriebe der Haupttunnel im Baulos Sillschlucht-Pfons nun abgeschlossen.

Von den neun TBM des Projekts sind nur noch zwei in Betrieb: Wilma und Olga. Sie fahren die Haupttunnel West und Ost im Baulos PfonsBrenner auf. Es sind nur noch weniger als neun Kilometer in den Haupttunneln auszubrechen, die sich vollständig in diesem Baulos befinden.

Die Vortriebe im BBT neigen sich somit ihrem Ende zu, da die nachfolgende Phase der bahntechnischen Ausrüstung bevorsteht.

Der Brenner Basistunnel ist ein flach verlaufender Eisenbahntunnel, der zwei Staaten miteinander verbindet. Er ist das Kernstück des neuen Eisenbahnkorridors München-Verona. Er verläuft zwischen Innsbruck (Österreich) und Franzensfeste (Italien) auf einer Länge von 55 km.

Im Mai 1994 wurde im Süden von Innsbruck eine Eisenbahnumfahrung, der sogenannte „Inntaltunnel“, eröffnet. In diesem 12,7 km langen Tunnel befindet sich die Anbindung an den Brenner Basistunnel. Personen- und Güterzüge auf dieser Strecke verkehren folglich nicht nur im Brenner Basistunnel, sondern auch auf einer Strecke von einigen Kilometern auch im Inntaltunnel. Die Gesamtlänge der Strecke beträgt insgesamt 64 km.

Beim Brenner Basistunnel handelt es sich um ein Tunnelsystem, das sich über eine Gesamtlänge von ca. 230 km erstreckt. Bis dato wurden 206 Tunnelkilometer ausgebrochen.

Bezirk: Wipptal

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