Millionen Geschenke bekommen ein zweites Leben

Weihnachtsgeschenke auf Wanderschaft

Freitag, 26. Dezember 2025 | 15:26 Uhr

Von: fra

Rom – Das Weiterverschenken von Weihnachtsgeschenken ist in Italien längst kein Randphänomen mehr. Eine aktuelle Untersuchung des Genossenschaftsdachverbands Confcooperative zeigt, dass mittlerweile rund 28 Millionen Menschen erhaltene Geschenke nicht behalten, sondern erneut weitergeben. Damit ist fast jede zweite Person Teil dieses wachsenden Trends.

Hinter dieser Entwicklung stehen vor allem wirtschaftliche Gründe. Laut der Studie sparen italienische Haushalte durch das Weiterverwerten von Geschenken insgesamt 3,7 Milliarden Euro. Dieser Betrag liegt deutlich über dem Niveau der Vorjahre und auch über jenem vor der Corona-Pandemie. Confcooperative spricht von einem zunehmenden Spardruck, ausgelöst durch steigende Lebenshaltungskosten und eine spürbare Verunsicherung vieler Verbraucherinnen und Verbraucher.

Geschenk-Recycling

Die Formen des Geschenk-Recyclings sind vielfältig. Etwa die Hälfte der Befragten nutzt unerwünschte Geschenke im eigenen Haushalt oder hebt sie auf, um sie zu einem späteren Zeitpunkt weiterzugeben. Andere gehen noch einen Schritt weiter: Rund drei von zehn verkaufen die Geschenke über Online-Marktplätze oder soziale Netzwerke. Zusätzlich werden Geschenke häufig in Geschäften zurückgegeben und gegen Gutscheine eingetauscht.

Rangliste: Lebensmittel auf Platz 1

Besonders häufig wechseln Lebensmittel den Besitzer. Etwa die Hälfte aller weitergereichten Geschenke entfällt auf Wein, Spirituosen, Wurst- und Käsewaren sowie klassische Weihnachtsprodukte wie Panettone, Schokolade oder Honig. An zweiter Stelle folgen Kleidungsstücke, Modeaccessoires und Kosmetikartikel. Bücher und Kalender machen ebenfalls einen relevanten Anteil aus, während Spielzeug vergleichsweise selten weitergegeben wird.

Das Weiterreichen von Geschenken hat sich damit von einer Ausnahme zu einer weit verbreiteten Praxis entwickelt – und spiegelt die veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Italien deutlich wider.

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