Von: mk
Anchorage – Das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Aggressor Wladimir Putin in Alaska beschäftigt auch die Einwohner vor Ort. Plakate in allen Größen, die auf Wänden in Anchorage an Wänden und entlang der Straße ausgehängt wurden, sprechen eine deutliche Sprache. Bilder davon kursierten auch in den sozialen Netzwerken.
“Ukraine und Alaska – nie wieder russisch”, heißt es auf einem Banner, der von einer Parkgarage aus aufgehängt wurde. Alaska gehörte bis 1867 zu Russland, bis es vom russischen Kaiser für 7,2 Millionen Dollar an die USA abgetreten wurde. Alaska ist für die USA außerdem der am nächsten gelegene Punkt zu Russland. 85 Kilometer breit ist die Beringstraße zwischen Alaska und der sibirischen Tschuktschen-Halbinsel. Die Meerenge ist einzige unmittelbare Grenze zwischen Russland und den USA.
Eine ähnliche Botschaft ist auf einem kleinerem Plakat auf einem Postkasten zu lesen. “Finger weg – nie wieder russisch” – mit Abbildungen von Alaska und der Ukraine. Auch Bewoher von Privathäusern bekunden ihre Solidarität mit der Ukraine.
“Putin wir nicht mit der Ukraine aufhören” steht unterdessen auf einem Plakat, das auf eine Litfaßsäule geklebt wurde.
Auch bei einer Rallye, die vor dem Treffen in Alaska stattfand, wurden ausschließlich ukrainische, aber keine russischen Fahnen geschwenkt.
A rally in Alaska ahead of the meeting between President Trump and Putin. pic.twitter.com/EfEPse2lTt
— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) August 15, 2025
Das Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin über die Beendigung des Ukraine-Krieges soll um 11.30 Uhr Ortszeit (21.30 Uhr MESZ) in Alaska beginnen. Vorgesehen ist ein Einzeltreffen zwischen den beiden Staatsoberhäuptern, nur begleitet von Übersetzern. Eine gemeinsame Erklärung ist nicht geplant.
Von dem Einzelgespräch weit oben im Norden der USA, bei dem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj außen vor ist, könnten entscheidende Impulse für ein mögliches Kriegsende ausgehen. Zugleich ist offen, was die Begegnung für den seit dreieinhalb Jahren dauernden russischen Angriffskrieg unterm Strich tatsächlich bringen wird und ob es zu einer von der Ukraine, den Europäern und Trump geforderten Waffenruhe kommt. In der EU und in der Ukraine wurden zuvor Befürchtungen laut, dass sich Trump bei dem Treffen möglicherweise von Putin über den Tisch ziehen lässt.
Die Europäer und Ukrainer, allen voran Selenskyj, sind von dem Gespräch, das wegen der Zeitverschiebung in Europa auf den Abend fällt, ausgeschlossen. Sie befürchten, dass sich Trump und Putin auf Gebietsabtretungen der Ukraine an Russland verständigen könnten. Das lehnt Kiew strikt ab. Trump hatte mehrmals von einem “Gebietstausch” gesprochen.
Trump will bei dem Treffen über eine Waffenruhe in der Ukraine und ein Ende des Krieges sprechen. Putin, auf dessen Befehl Russland die Ukraine angegriffen hat, lässt bisher kein Einlenken erkennen. Vermutlich um von Trump angekündigte Sanktionen abzuwenden, hat er sich auf das Treffen in Alaska eingelassen.
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