Von: mk
Bozen – Gleich zwei Naturkatastrophen innerhalb kürzester Zeit haben tausende Todesopfer gefordert. Während man nach dem Erdbeben in Marokko mit über 2.000 Toten rechnet, schätzt man nach den Unwettern in Libyen die Zahl der tödlich Verwundeten auf über 5.200.
Die Türkei hat schon erste Bergungstrupps auf den Weg nach Libyen geschickt. Auch das Nachbarland Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und die Europäische Union sicherten Unterstützung zu.
Dabei geht der EU derzeit das Geld aus. Die Mittel für die Hilfsmaßnahmen in Katastrophengebieten reichen nicht mehr. Allein im Juli und August hat die EU zwölfmal Katastrophenhilfe geleistet – unter anderem wegen Waldbränden und Überschwemmungen. Der zuständige Kommissar fordert nun, dass Katastrophenfonds von 1,2 Milliarden Euro pro Jahr auf 2,5 Milliarden aufgestockt wird.
Allein in der Hafenstadt Darna in Libyen starben nach Angaben der Rettungskräfte mehr als 2.300 Menschen. Etwa 7.000 weitere Menschen sind laut einem Sprecher der libyschen Not- und Rettungsdienste verletzt worden.
Das einzig Gute daran: Die Katastrophe scheint das Bürgerkriegsland mit zwei verfeindeten Regierungen – eine mit Sitz im Osten, die andere mit Sitz im Westen – zunächst zusammenzuschweißen. Ein bitterer Trost.