Von: luk
Bozen – Wölfe werden sich wohl in ganz Südtirol ausbreiten. Diese Meinung vertritt Heinrich Auckenthaler vom Jagdverband, nach den Wolfsrissen in Ulten und zuletzt auf der Seiser Alm.
Die Raubtiere zögen nämlich dahin, wo sie am meisten zu fressen haben und Südtirol sei mit der Almbewirtschaftung im Sommer sehr attraktiv.
LR Schuler trifft Bauern und Almbewirtschafter
Nach den vermehrten Wolfsraubzügen tauschte sich Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler am Donnerstag mit betroffenen Bauern und Almbewirtschaftern darüber und über die damit zusammenhängenden Schäden
am Almvieh aus.
„Angst um Familie“
“Der Wolf macht ein Bewirtschaften der Almen unmöglich”, erklärten die Bauern. “Mittlerweile habe ich nicht mehr nur Angst um mein Vieh, sondern auch um meine Familie. Der Wolf nähert sich nachts bis auf einige Meter”, schilderte einer der Betroffenen seine Situation.
Schuler zeigt Verständnis – rechtliche Situation schwierig
“Ich bin mir der schwierigen Lage durchaus bewusst”, versicherte Schuler den Bauern, niemand verliere gern sein Hab und Gut, schon gar nicht ein Tier. Bei allem Verständnis für die Emotionen, müssten die rechtlichen Rahmenbedingungen allerdings respektiert werden, betonte der Landesrat und erläuterte das bisherige Vorgehen.
Lösungsversuche
Es werde auf drei Ebenen an einer Lösung des Problems, sprich an einer geordneten Entnahme der Wölfe, gearbeitet: “Auf europäischer Ebene treten wir für eine Lockerung der Schutzklausel für Wölfe ein, da der Wolf gar nicht mehr zu den bedrohten Tierarten gehört, und auf gesamtstaatlicher Ebene sind wir bestrebt, den sogenannten Wolfsplan abzuschließen”, sagte er. Außerdem sei eine Durchführungsbestimmung in Ausarbeitung, die es dem Land Südtirol erlauben soll, Wölfe und Bären in Notsituationen zu entnehmen. Da für große Beutegreifer – dazu gehören Wolf und Bär – aber das Umweltministerium zuständig ist, sei der Spielraum für Südtirol eng, sagte Schuler.
„Es kann auch mal lauter werden“
“Diskussionen wie diese mit den Betroffenen sind äußerst wichtig, da darf es auch einmal lauter werden”, sagte Schuler am Ende des Gesprächs, “in einer Sache sind wir uns aber einig: Südtirol ist zu dicht besiedelt für Wölfe und Bären.”