Protest gegen Hofburggarten-Projekt - Fake News im Netz

Brixen in „Heller“ Aufregung

Sonntag, 02. Juni 2019 | 10:25 Uhr

Brixen – Erst Ende Mai hat der Museumsbeirat des Landes grünes Licht für das erste Baulos des Projekts von André Heller zur Umgestaltung des Hofburggartens in Brixen gegeben. Doch bei den Bürgern regt sich Widerstand. Rund 500 Personen versammelten sich am Samstag auf dem Domplatz in Brixen zu einem Sitzstreik gegen das Projekt des österreichischen Künstlers.

In seiner Bewertung hatte der Museumsbeirat Auflagen vorgegeben. Insbesondere war festgelegt worden, dass für Brixner Bürger der Garten auch ohne Zutritt zum Museum möglich sein müsse. „Die Vision, die wir von Beginn an verfolgen, ist, einen natürlichen Ort der Begegnung zu schaffen, der in das Hofburgmuseum integriert ist. Dies heißt, der Garten soll zugänglich bleiben, und die notwendigen Eingriffe müssen die Würde und die Ruhe dieses Ortes berücksichtigen“, erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher damals.

Doch vielen Brixnern scheint das nicht zu reichen. Demonstriert wurde gegen ein „Event-Projekt“, gegen den „Ausverkauf“ der Bischofstadt zulasten der Bürger und gegen eine „Vereinnahmung“ seitens der Wirtschaft. Es gebe bereits genug Veranstaltungen in Brixen, hieß es.

Der Flashmob hat in der Stadt offensichtlich jedoch nicht allen gepasst. Ihrem Unmut ließen die Betroffenen auf Facebook freien Lauf. Einige Personen hatten zunächst ein paar Heller-freundliche Transparente gemalt und sich unter das Volk gemischt. „Im Prinzip ihr gutes Recht“, findet Markus Lobis, der ebenfalls zu den Kritikern des Heller-Projekts zählt.

Doch dann kam es zu einer Verdrehung der Tatsachen: Auf Facebook wurden die Fotos der Transparente gepostet und der Protest umgedeutet, wobei verkündet wurde, dass es sich um eine Aktion für das Heller-Projekt handeln würde. „Kundgebung für mehr Nachhaltigkeit in Brixen. Überraschend große Zustimmung für das Hofburggartenprojekt von Heller“, lautete der Titel.

Die Demonstranten ließen die Verbreitung von Fake News nicht auf sich sitzen und es kam zu einem Schlagabtausch in den sozialen Netzwerken. Der Facebook-Post der Heller-Befürworter wurde daraufhin abgeändert.

 

Die Brixner Stadt-SVP beweist im Umgang mit Social Media ungefähr soviel Intelligenz und Sachverstand wie die große…

Pubblicato da Markus Lobis su Sabato 1 giugno 2019

Von: mk

Bezirk: Eisacktal