Warnung vor Kapitalabfluss

BürgerUnion kritisiert öffentliche Aufträge an auswärtige Betriebe

Montag, 15. Mai 2017 | 12:03 Uhr

Bozen – Unfassbar und mit Erstaunen nimmt die BürgerUnion den von der Landesregierung verursachten Kapitalfluss aus Südtirol zur Kenntnis. “Die Landesregierung vergibt jährlich mehr Aufträge an auswärtige Firmen, während die heimischen Betriebe immer öfter durch die Finger schauen. Wir Südtiroler füttern den Südtiroler Landeshaushalt, zu dessen Mästung uns immer wieder neue Steuern und Abgaben aufgezwungen werden. Und was macht die Landesregierung? Stärkt durch ihre italienweiten Vergaben von öffentlichen Aufträgen mit unseren Steuergeldern unsere Konkurrenz von auswärts”, schreibt der Wirtschaftssprecher der BürgerUnion, Dietmar Zwerger in einer Ausendung.

Die BürgerUnion untermauert ihre Kritik mit konkreten Zahlen. Während 2015 mit 228.425.592 Euro knapp 42 Prozent der Zahlungen an Nicht-Südtiroler Betriebe gegangen sei, seien es im Jahr 2016 mit 281.425.592 Euro sogar 52 Prozent gewesen. “Erschreckende Summen, die munter aus unserem Land verschwinden. Unsere Landesregierung versäumt es nicht nur, mit den im Lande erwirtschafteten Steuergeldern die heimische Wirtschaft zu stärken. Nein, sie schwächt sie lieber, um unlautere Konkurrenten aus dem Süden zu fördern. Das Ergebnis sind Firmenschließungen, Entlassungen und leere Auftragsbücher in Südtirol”, so Zwerger weiter.

Die BürgerUnion fordert die Landesregierung auf, hier umzudenken. “Die Landesregierung hat ein gutes Vergabegesetz zur Verfügung, in das auch einige von der BürgerUnion ausgearbeitete Punkte mit eingeflossen sind. Sie ist jedoch nicht daran interessiert, die Möglichkeiten dieses Vergabegesetz voll auszunutzen. Wer ein gutes Instrument in der Hand hält, darauf jedoch falsch oder gar nicht spielt, muss vom Orchester entfernt werden. Dies gilt auch für Landeshauptmänner und Landesräte”, heißt es in der Ausendung der BürgerUnion weiter.

Abschließend ruft die BürgerUnion die Landesregierung zur Vernunft im Interesse der Südtiroler Klein- und Mittelbetriebe und deren Angestellten auf. “Wenn wir den Wirtschaftsstandort Südtirol erhalten wollen, wenn wir unseren Betrieben das Überleben erleichtern wollen, wenn wir die Arbeitsplätze und den sozialen Frieden in unserem Land erhalten wollen, dann müssen wir die Südtiroler Steuergelder für öffentliche Arbeiten im Land halten. Schauen wir auf die Menschen in unserem Land. Südtirol Zuerst- heimische Betriebe zuerst”, schließt Zwerger die Aussendung der BürgerUnion.

Von: mk

Bezirk: Bozen