Von: luk
Bozen – „Die Private Verschuldung der Südtiroler Familien wird immer höher, und vor allem die hohen Wohnungskosten und Lebenshaltungskosten sowie nicht steigenden Löhne sind dafür verantwortlich“, so der Landtagsabgeordnete Andreas Pöder.
„Von dieser Verschuldung profitieren vor allem Banken und Kreditinstitute sowie das Finanzierunginstrumentarium für Konsumkredite. Der Anstieg der Verschuldung ist auch der Tatsache geschuldet, dass Banken wieder mehr Kredite vergeben, was die privaten Haushalte mit noch mehr Ratenzahlungen und Zinsen belastet“, so Pöder.
Wie die Vereinigung der Handwerksbetriebe und Kleinunternehmen CGIA mit Sitz in Mestre errechnet und vor wenigen Wochen veröffentlicht hat, ist jede Südtiroler Familie im Durchschnitt mit über 25.000 Euro privat verschuldet, hat also Kreditschulden bei Banken, Kreditinstituten, oder über Finanzierungsinstrumentarien.
Südtirol steht was die private Verschuldung der Familien angeht auf Platz zehn von 107 italienischen Provinz and. Die gesamte private Verschuldung der Südtiroler Familie beträgt 5,5 Milliarden Euro.
„Die private Verschuldung der Südtiroler Familie ist von 2016 bis heute um über fünf Prozent angestiegen. Die von der Landesregierung gepriesenen Maßnahmen, zur Stärkung der Kaufkraft beziehungsweise zur Reduzierung der Lebenshaltungskosten sind somit ins Leere gegangen“, so Pöder.
Für Pöder ist klar, dass die Reduzierung der Wohnkosten durch Eingriffe in die Raumordnung und in das Wohnbaugesetz sowie ein Anstieg der Gehälter und der Renten unausweichlich ist. “Die Landesregierung hat wiederholt Senkungen vom Wert Schöpfung Steuern für mittlere und größere Betriebe vorgenommen, ohne dafür als Gegenleistung die Erhöhung der Löhne zu verlangen.”
Pöder erinnert daran, dass er wiederholt bei Beschlüssen zur ihrer Absenkung im Landtag beantragt hatte, diese an Lohnerhöhungen zu knüpfen. Das sei von der Mehrheit stets abgelehnt worden.
„Es ist zu beobachten, dass gerade in Regionen und Provinzen mit höherem Einkommen, auch die Verschuldungssituation der Familien enorm ist. Das liegt sicherlich an den hohen Wohnungskosten, und den hohen Lebenshaltungskosten. Die Ausgaben der Familien steigen unverhältnismäßig mehr als das Einkommen. Die Einkommen stagnieren.“