Christian Stocker will Papst nach Österreich lotsen

Bundeskanzler lud Papst zu Besuch in Österreich ein

Sonntag, 18. Mai 2025 | 21:45 Uhr

Von: apa

Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) hat Papst Leo XIV. zu einem Besuch nach Österreich eingeladen. Der Kanzler, der mit einer Delegation zur Messe zum Pontifikatsbeginn des neuen Papstes nach Rom reiste, konnte dem Pontifex kurz nach dem feierlichen Gottesdienst begegnen. “Ich habe dem Papst auf Englisch gesagt, dass es für uns eine große Freude wäre, ihn in Österreich zu begrüßen”, sagte Stocker nach der Messe am Sonntag im Gespräch mit österreichischen Medien in Rom.

“Ich hatte nach der Messe die Möglichkeit, den Papst kurz kennenzulernen und einige Worte auszutauschen. Ich habe dabei die Gelegenheit genutzt, dem Papst die besten Wünsche der österreichischen Republik zu übermitteln und ihn zu uns einzuladen. Als Kardinal war Robert Francis Prevost im November in Wien. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich freuen würde, wenn er jetzt als Papst wieder Österreich besuchen würde. Es hängt natürlich vom Kalender des Papstes ab, ob es zu diesem Besuch kommt”, erklärte Stocker.

“Stimme des Papstes ist von größter Bedeutung”

Der Bundeskanzler äußerte die Hoffnung, “dass die Stimme des Papstes für Frieden und Toleranz in schwierigen Zeiten der Konflikte gehört wird”. “Die Stimme des Papstes ist ausgerechnet in diesen harten Zeiten von größter Bedeutung. Mit dem neuen Pontifikat sind viele Hoffnungen verbunden”, erklärte Stocker.

Stocker zeigte sich von der Stimmung bei der Messe zum Pontifikatsbeginn beeindruckt: “Heute ist ein Tag, den ich nicht vergessen werde.” Dank der Anwesenheit vieler Delegationen habe er die Möglichkeit gehabt, Worte mit einigen Regierungschefs auszutauschen. “Einige von ihnen haben wir bereits in Tirana beim Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft getroffen. Es ist aber immer gut, Gelegenheiten zu haben, um sich auszutauschen”, sagte Stocker.

Zur österreichischen Delegation gehörten auch Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS), Bundesratspräsidentin Andrea Eder-Gitschthaler (ÖVP) und Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ). Die heimische katholische Kirche war mit dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, und dem Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl vertreten.

“Neuer Papst herzlichst willkommen”

Der Salzburger Erzbischof Lackner äußerte die Hoffnung, dass der neue Papst die Einladung zu einem Österreich-Besuch annimmt. “Der neue Papst wäre bei uns herzlichst willkommen. Ich glaube, es wäre für die Kirche gut, wenn er nach Österreich käme”, sagte Lackner gegenüber der APA.

Den Gottesdienst für den neuen Papst bezeichnete Lackner als sehr bewegend. “Seit dem Tod von Franziskus hat man gespürt, dass der Papst fehlt. Es fehlte eine Instanz, auf die man aufschauen kann. Heute hat man auf dem Petersplatz wirklich die Freude gespürt. Man hat gemerkt, dass wir eine Gemeinschaft sind, die die Welt umspannt. Die Kardinäle sind vom Heiligen Geist bei der Papst-Wahl geführt worden”, so Lackner. Er äußerte die Hoffnung, dass der Papst bald einen neuen Wiener Erzbischof ernennen wird.

Van der Bellen gratuliert und ist zuversichtlich

Bundespräsident Alexander Van der Bellen wünschte dem neuen Papst per Online-Posting “im Namen der Österreicherinnen und Österreicher alles Gute für seine besondere, verantwortungsvolle Aufgabe”. Er habe “alle Zuversicht, dass er sich für die Bedürftigen und Ausgegrenzten dieser Welt und den Schutz der Schöpfung einsetzen wird”, schrieb der Präsident. Das große Interesse an der Amtseinführung unterstreiche die Rolle als “Brückenbauer zwischen Kontinenten, Kulturen, Religionsgemeinschaften, Sprachen”.

Auch der Landeskommandant der Tiroler Schützen, Major Thomas Saurer, war bei der Messe zum Pontifikatsbeginn von Leo XIV. am Petersplatz anwesend. “Dieser Gottesdienst war ein bedeutender Moment für die Weltkirche, der uns Schützen berührt und verbindet. Unsere Anwesenheit in Rom erfüllt uns mit Stolz und unterstreicht die tiefe geistige und geschichtliche Verbundenheit unseres Schützenwesens mit der römisch-katholischen Kirche”, sagte Sauer gegenüber der APA.

“Als Schützen sind wir Träger von Werten, die heute nötiger sind denn je: Verlässlichkeit, Opferbereitschaft, Zusammenhalt und Verantwortung. In einer Zeit des Wandels stehen die Schützen und Marketenderinnen Tirols zu ihren Grundsätzen: Für Gott, für die Heimat und für unsere Mitmenschen. Wir danken Papst Leo XIV. für sein mutiges ́Ja ́ zu diesem hohen Amt und wünschen ihm für seinen Weg Kraft, Weisheit und Gottes reichen Segen”, so Sauer.

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